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Krista Sager
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Frage von M. M. •

Frage an Krista Sager von M. M. bezüglich Familie

Hallo Frau Sager,

wie Gedenken sie die Bildungsunterschiede zwischen Vorschule und Kindergarten für die Grundschule nachher auszugleichen? Wenn die Bildungspläne völlig unterschiedlich sind und zumindest im Kita-Bereich nur Empfehlungen, die nicht eingehalten werden müssen.

Noch Schlimmer, wie sollen Kinder die keine der Beiden Einrichtungen besuchen konnten diesen Bildungsrückstand aufholen?

Was passiert mit den Kindern die nicht zu den 4,5 jährigen Tests gehen oder durchfallen?

Lg
M.Müller

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Müller,

Bündnis 90/Die Grünen haben ein Konzept für eine NEUE SCHULE erarbeitet. Wichtigstes Ziel ist es, Kinder individuell zu fördern. Wenn jedes Kind anders ist, dann muss auch Schule für jedes Kind anders sein. In solchen Schulen - und es gibt sie durchaus bereits zu besichtigen, zum Beispiel die Max-Brauer-Schule in meiner Heimatstadt Hamburg Altona - sieht der Unterricht anders aus als viele das aus eigener Erfahrung kennen. Je nach dem, wie rasch ein Kind eine neue Aufgabe versteht, kann es zur nächsten übergehen. Andere brauchen vielleicht etwas länger.
Eine solche Schule hat weniger Schwierigkeiten mit der Unterschiedlichkeit von Kindern klar zu kommen. In einer solchen Schule ist es auch nicht schwierig, Unterschiede auszugleichen, die durch unterschiedliche Förderung vor der Schule entstanden sind.

Ich denke, es wäre falsch, den Lerndruck und die Vereinheitlichung aus der Schule in die Zeit davor zu verlagern. Die Arbeit auf Basis von Empfehlungen oder Standards ist völlig ausreichend.
Auch wir Grünen sind dafür, die frühkindliche Förderung auszubauen. Wichtig ist das vor allem auch für Kinder, die zu Hause wenig Unterstützung bekommen oder Sprachschwierigkeiten haben. Aber in der frühkindlichen Förderung soll nicht "Stoff" vermittelt werden. Vielmehr geht es darum, den Entdeckergeist von Kindern zu unterstützen und so einen Grundstein dafür zu legen, dass Lernen als etwas Positives erlebt wird. Notwendig dafür ist eine formale Aufwertung der Arbeit im Vorschulbereich. Denn das ist eine hochverantwortliche Aufgabe, die sehr gute, auch wissenschaftliche, Ausbildung voraussetzt.

In verschiedenen Bundesländern gibt es inzwischen im Alter zwischen 4 und 5 Jahren eine Einladung an die Eltern, mit ihren Kindern in die nächste Grundschule zu kommen. Dort findet dann in der Regel eine ca. halbstündige Befragung der Kinder statt. Ziel ist es, heraus zu finden, ob es z.B. einen sprachlichen Förderbedarf gibt, aber auch Entwicklungsverzögerungen oder andere Lernprobleme zu bemerken. Wenn ein Förderbedarf festgestellt wird, dann bekommen die Eltern eine Empfehlung für Fördermaßnahmen - vom Logopäden bis hin zur Einschulung in die Vorschule.

Wir Grüne finden es grundsätzlich gut, Kinder in diesem Alter bereits mit Schule in Berührung zu bringen und auch deren ggf. vorliegenden Förderbedarf zu untersuchen. Allerdings ist es wichtig, die Eltern mit dem Ergebnis anschließend nicht alleine zu lassen, sondern systematische Angebote zur Förderung zu machen. Übrigens: Kinder können nicht dabei nicht durchfallen.

Ihre Krista Sager