Wie verhindern Sie die Ausgrenzung von Genesenen?
Sehr geehrte Frau Schulz-Asche,
die bestehende 2G Regel in Hamburg, die u.a. auch in Berlin und anderswo geplant ist, ist für die meisten Genesenen de facto eine 1G Regel, weil Genesene lt. Verordnung nur für maximal sechs Monate als genesen gelten.
Danach gelten sie wie Ungeimpfte und sind damit bei Anwendung der 2G Regel von wesentlichen Teilen des sozialen Lebens ausgeschlossen.
Wie verhindern Sie die Ausgrenzung von Genesenen bei Inkrafttreten der 2G Regel?
Dort wo zukünftig noch eine Testung zum Zugang von Veranstaltungen, Restaurants, etc. akzeptiert wird, muss zukünftig für einen Antigen-Test bezahlt werden.
Wie verhindern Sie die erheblichen finanziellen Kosten für Genesene mit nachweislich neutralisierenden Antikörpern und T-Zellen Reaktivität gegen SARS-Cov-2 Proteine (adäquat oder besser als bei zweifach Geimpften), die sich auf Grund der natürlich erworbenen Immunität nicht impfen lassen wollen?
Sehr geehrte:r Franz S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Obwohl die aktuellen Inzidenzwerte wieder Grund zur Hoffnung geben, beobachten wir weiterhin Hospitalisierungen sowie schwere Verläufe bei Menschen ohne ausreichenden Impfschutz. Daher ist es weiterhin wichtig Hygienemaßnahmen und die Maskenpflicht aufrecht zu erhalten.
Es stimmt, dass Genesene für einen bestimmten Zeitraum eine gewisse Immunität gegen COVID-19 aufweisen, diese jedoch nach 6 Monaten nachlässt. Aufgrund dessen ist es wichtig, dass sich auch Genesene zumindest einmalig impfen lassen, da sie sich sonst genauso mit dem Virus infizieren können wie Ungeimpfte.
Wir möchten Sie an dieser Stelle auf das FAQ des Robert-Koch-Instituts hinweisen: „Die bisher vorliegenden Studienergebnisse geben insgesamt keine Hinweise darauf, dass die Impfung nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion problematisch bzw. mit Gefahren verbunden wäre, das gilt für Sicherheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfung. In den Zulassungsstudien der beiden mRNA-Impfstoffe sind auch Teilnehmer:innen eingeschlossen gewesen, die bereits im Vorfeld eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten. Die Impfung wurde von diesen Personen nicht schlechter vertragen als von primär seronegativen Studienteilnehmer:innen. Lokale und systemische Reaktionen nach den Impfungen waren teilweise sogar weniger stark ausgeprägt.“
Insofern sollten sich auch Genesene nach den 6 Monaten impfen lassen. So sollte auch gesichert sein, dass Genesene nach der Impfung keine negativen Auswirkungen durch vermehrte Testungen ausgesetzt sind.
Ich hoffe, damit Ihre Anfrage beantwortet zu haben und verbleibe
Mit besten Grüßen
Kordula Schulz-Asche