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Kordula Schulz-Asche
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von SVETLANA M. •

Welche Daten bzgl schwerwiegender Impfnebenwirkungen und Impftote analysieren Sie als Vorbereitung auf die Abstimmung bzgl möglicher Impfpflicht am 26.01.2022?

Sehr geehrte Frau. S.,
Das Nutzen-Risiko Ratio einer Impfung gegen Corona-Virus mit der aktuell bedingt zugelassenen Impfstoffen ist für unterschiedliche Menschen nicht gleich und hängt von unterschiedlichen Faktoren, wie Alter, Gesundheitszustand, Geschlecht, geführten Lebensstil etc. ab. Das grundlegende Konzept der demokratischen Gesellschaft setzt voraus, dass der mündige Bürger selbstständig über seine Gesundheit und insbesondere eigene körperliche Unversehrtheit entscheiden kann. Sie haben für die Impfpflicht in Gesundheitsberufen gestimmt. Bitte argumentieren Sie evidenzbasiert diese Entscheidung. Desweiteren äußern Sie bitte, welche Daten bzgl. Impfnebenwirkungen und Impftoten Sie als unsere Abgeordnete als Vorbereitung auf die Sitzung zur allgemeinen Impfpflicht am 26.01.2022 analysiert haben und welche Entscheidung Ihre Fraktion vertreten wird.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihre Frage.

In der vergangenen Debatte um eine allgemeine Impfpflicht habe ich mich für den Gesetzentwurf zur Einführung einer verpflichtenden Impfberatung für Erwachsene und einer altersbezogenen Impfpflicht ab 50 Jahren gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 stark gemacht. Meine Entscheidung für oder gegen eine allgemeine Impfpflicht habe ich u.a. auf Grundlage der wissenschaftlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und des Robert-Koch-Instituts getroffen (RKI). Für alle zugelassenen Impfstoffe wurde insgesamt eine gute Wirksamkeit nachgewiesen, insbesondere im Hinblick auf den Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Das belegt auch ein vom RKI durchgeführtes systematisches Review, das fortlaufend aktualisiert wird (Living Systematic Review). Die Impfung ist daher eine zuverlässige Schutzmaßnahme und verhindert eine Überlastung des Gesundheitssystems, vermeidet Versorgungsengpässe bei der Zuteilung von medizinischen Ressourcen für Menschen mit schweren COVID-19-Verläufen und ist geeignet die Gesundheitsversorgung für Menschen mit anderen schwerwiegenden Erkrankungen aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig ist das Risiko für schwerwiegende Reaktionen nach einer COVID-19-Impfung sehr gering: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtet von 0,2 Verdachtsfällen pro 1000 Impfungen - es betrifft also durchschnittlich nur eine von 5.000 Personen.

Auch im kommenden Herbst wird wieder mit steigenden Infektionszahlen gerechnet, auf die das Gesundheitswesen vorbereitet werden muss. Auch wenn die Wirksamkeit der COVID-19-Impstoffe gegenüber EINIGEN Virusvarianten des Coronavirus zum Teil reduziert ist, halte ich die Impfung nach wie vor für ein geeignetes Mittel, um der Pandemie Einhalt zu gebieten –  zumal bereits verschiedene Impfstoffhersteller unter Hochdruck an einer an Omikron angepassten Version der Vakzine arbeiten.

Ich hoffe, damit Ihre Frage beantwortet zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Kordula Schulz-Asche

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