Frage an Kordula Schulz-Asche von Sven D. bezüglich Humanitäre Hilfe
Hallo Frau Schulz-Asche,
aus den Nachrichten hört man von den hohen Opferzahlen des COVID-19 Virus in Italien. Hier scheinen die Betten auf den Intensivstationen nicht auszureichen und Ärzte müssen entscheiden wer noch beatmet wird und wer nicht. Laut Experten und Politikern ist die Versorgung in Deutschland deutlich besser und es sind mehr Kapazitäten verfügbar. Wurde im Bundestag schon darüber diskutiert Leute aus Italien in Deutschland zu behandeln? Wenn hier Kapazitäten frei sind könnten wir Italien doch unterstützen, auf jeden Fall solange bis die Betten bei uns selbst gebraucht werden.
mit freundlichen Grüßen
Lieber Herr Digeser,
Erst einmal recht herzlichen Dank für Ihre Frage. Da hatten Sie mir schon im März aus der Seele gesprochen und jetzt erst recht. Ich bin der Meinung, dass die Corona-Pandemie deutlich wie nie zeigt, dass wir künftig eine Gesundheitsunion mit gemeinsamer Pandemiewirtschaft brauchen, die europaweit Schutzausrüstung, Masken und Versorgungsplätze produziert und koordiniert, aber auch die Impfstoffforschung fördert und die Arzneimittelversorgung Europas sichert. Gemeinsame grenzübergreifende Notfallkonzepte mit regionalen Taskforces können dazu beitragen, auf lokale Infektionsgeschehen auch ohne Grenzschließungen zu antworten. Wenn also in Italien Betten gebraucht werden, und wir Kapazitäten haben, müssen die auch für italienische Patientinnen und Patienten im Notfall erreichbar sein.
Es ist absurd, dass die Staats- und Regierungschefs nun ausgerechnet im Gesundheitssektor kürzen wollen und das entsprechende Programm komplett gestrichen haben. Wir Grüne auf Bundes- und Europaebene werden alles in unseren Möglichkeiten tun, um dies zu verhindern. Für weitere Informationen würde ich mich freuen, wenn Sie meine Website oder aber auch die Internetseite der GRÜNEN Bundestagsfraktion besuchen würden.
Herzliche Grüße!
Kordula Schulz-Asche