Warum bekommen Migranten auf der Chancenkarte nur einen Punkt beim Englisch Level C1?
Sehr geehrter Herr von Notz! Meiner Meinung nach bekommt man die Parallelgesellschaften aus Deutschland nicht mehr raus. Warum lässt man nicht einfach andere Parallelgesellschaften zu, die erfahrungsgemäß keine Probleme bereiten? Man könnte Englisch auf C1 Level genauso hoch auf der Chancenkarte bewerten wie Deutsch B2 Level, also 3 Punkte. Und das gleiche für Chinesisch fortgeschrittene Sprache. Man kann das begründen mit der Bedeutung dieser Sprachen. Spricht man eine diese beiden Sprachen auf C1 Level, dann findet man Arbeit in deutschen Großstädten. Wir machen ein riesen Tamtam um Deutsch und was wir bekommen sind ganze Straßenzüge, wo nur Arabisch gesprochen wird. Deutsch wird hier sowieso nicht die einzige wichtige Sprache bleiben. Man kann nurnoch ein Bisschen steuern, welche Sprachen hier wachsen. Mit freundlichem Gruß, N. B.
Sehr geehrte Frau B,
haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Arbeit und die Frage. Über beides habe ich mich gefreut! Ohne näher auf Ihre Ausführungen zu (vermeintlich bestehenden) Parallelgesellschaften (unterschiedlicher Art) einzugehen, möchte ich mich an dieser Stelle nur für Ihre Anregung bedanken, sowohl die englische wie auch die chinesische Sprache ab einem bestimmten Sprachniveau auf der sogenannten „Chancenkarte“ zukünftig höher zu bewerten als dies bisher der Fall ist.
Bei dem bestehenden Punktesystem der „Chancenkarte“ gehören neben der beruflichen Qualifikation, der Berufserfahrung, dem Deutschlandbezug, dem Alter und den mitziehenden Lebens- oder Ehepartnern, schon heute Deutsch- sowie Englischkenntnisse.
Ihre Anregung, die Gewichtung bei Deutsch und Englisch noch einmal zu verändern und auch Chinesisch stärker zu berücksichtigen, gebe ich gerne einmal an die zuständigen Stellen weiter – ohne zu wissen, ob hier in kommender Zeit Reformen anstehen.
Mit besten Grüßen nach Berlin!
Konstantin v. Notz