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Frage von Beate B. •

Frage an Klaus Wowereit von Beate B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wowereit,

für Ihre Antwort vom 30.8. danke ich Ihnen. Es geht mir noch eimal um das Fach ERDKUNDE. Ihre Empfehlung den Ethiklehrern zu helfen scheitert an der Inhaltfülle der Geographie. Diese ist ein problemorientiertes Fach, das 50% Naturwissenschaften und 50% Geisteswissenschaften umfasst. Diese haben wir fünf Jahre und mehr studiert und ein Leben lang Wissen dazugearbeitet, um immer aktuell zu sein. Die Vielzahl der Naturfaktoren und der gesellschaftlichen Faktoren, die in einer Region unserer Erde diskutiert werden müssen, um eine Katastrophe wie die von New Orleans, das verheerende Problem des Sahel, das Absinken der Stadt Bangkok oder die Ursachen und die noch nicht abzusehenden Folgen des Austrocknens des Aralsees zu verstehen. Die naturgeographischen Katastrophen wie der Hurrikan, das Abschmelzen der Gletscher und die Hangrutsche in den Alpen zeigen, dass mit der zunehmenden Zahl der Weltbevölkerung und ihrem Wirtschaften auch die Probleme massiv zunehmen! Wie kann dann in der Mittelstufe die Erdkunde als Leben- und Weltverständnis in Verantwortung eines jeden einzelnen auf eine Wochenstunde gestrichen werden?
Es kann niemals einer Schule überlassen werden, was sie mit den wenigen Poolstunden macht. Die größere Zahl der Schüler verläßt nun die Schule nach Klasse 10 und hat ein nie nachzuholendes Defizit im Allgemeinverständnis vom „Leben in Verantwortung“ und mit fundiertem Wissen von unserer Erde. Der neue Lehrplan ist gerade fertig auf 2 Wochenstunden ausgelegt. Was wird nun? Warum konnten in Physik, Chemie nicht Stunden reduziert werden? Wer technische Berufe erlernt, muss sowieso Physik neu lernen, sagen die Fachleute.
Bitte verwenden Sie sich für die Bedeutung des Faches, das in den meisten Bundesländern 2-stündig läuft – Sie sind in dieser Sache falsch beraten. Helfen Sie der Erdkunde, uns in Verantwortung zu lehren, bilden.

Mit freundlichem Gruß,
Beate Badinski

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Badinski,

Ihr Engagement und das vieler Ihrer Kollegen für das Fach Erdkunde zeigt, dass es an unseren Schulen sehr viele motivierte Kolleginnen und Kollegen gibt. Und das freut mich für die Schülerinnen und Schüler. In der Sache selbst möchte ich Sie bitten, abzuwarten, wie sich das Fach Ethik, das ja erst ganz am Anfang steht, entwickelt und welche der von Ihnen angesprochenen Themen auch in diesem Zusammenhang im Unterricht besprochen werden können. Und da wir grundsätzlich mehr Eigenverantwortung an die Schulen geben wollen, sollten wir dies bei den Poolstunden nicht sofort wieder in Frage stellen. Ich denke, dass Sie auch an Ihrer Schule überzeugend für die erdkundlichen Poolstunden werben können.
Der Rahmenplan ist auf einem aktuellen Stand, er unterscheidet thematisch, was im Rahmen von einer Unterrichtsstunde oder von zwei Stunden behandelt werden soll.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit