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Klaus Wowereit
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Frage von Dieter B. •

Frage an Klaus Wowereit von Dieter B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

innovationen und arbeitsplätze

sehr geehrter herr Wowereit,
innovationen sind eine wesentliche voraussetzung zur schaffung und erhaltung wettbewerbsfähiger arbeitsplätze, der begriff innovation wird allerdings zu sehr auf schlüsseltechnologie und wissenschaft reduziert, damit werden innovationen aus dem unteren und mittleren technologiebereich vernachlässigt, sie sind aber für das wirtschaftliche überleben der klein- und kleinstbetriebe des verarbeitenden gewerbes in berlin besonders wichtig, wir beschäftigen uns seit vielen jahren mit erfindungen und wissen um die probleme der wirtschaftlichen verwertung in deutschland, wir wissen aber auch, dass andere länder, gerade skandinavien, den begriff innovation viel breiter fassen, die arbeitslosenquote in diesen ländern sieht dementsprechend aus, es gibt in deutschland eine indirekte Korrelation zwischen dem patentaufkommen pro einwohner (für das deutsche patent- und markenamt ist das ein indikator für die innovationskraft einer region) und der höhe der arbeitslosenquote, mit meiner frage wende ich mich an alle spitzenkandidaten der im abgeordnetenhaus vertretenen parteien, berlin hat die besten voraussetzungen zur effektiveren (breiteren) wirtschaftlichen verwertung von innovationen und könnte maßstäbe für die gesamte bundesrepublik setzen, meine fragen:
1. teilen Sie die auffassung der kfw (kreditanstalt für wiederaufbau), dass gerade kleinere unternehmen besondere probleme beim transfer von innovationen in ihr unternehmen haben ?
2. wenn ja, was beabsichtigen Sie in berlin dagegen zu tun ?
3. sind schlüsseltechnologien die wesentliche chance zur senkung der arbeitslosigkeit, oder brauchen wir mehr und wenn ja, was ?
für weitere informationen stehen wir gern zur verfügung,
mit freundlichen grüßen
dieter burmeister
genossenschaft inno – netz e.g.
erfinderclub ideenverwertung berlin

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Burmeister,

die Berliner SPD hat sich im vergangenen Jahr auf einem wirtschaftspolitischen Parteitag auch mit den von Ihnen angesprochenen Fragen befasst. Dabei ist klar gewesen: Gerade kleine und mittelständische Unternehmen brauchen verbesserte Eigenfinanzierungsmöglichkeiten, Kapitalbeteiligungen und gezielte Unterstützung beim Marketing auf den nationalen und internationalen Märkten. Sie benötigen auch gezielte Hilfe bei der Heranführung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die Zukunftstechnologien und der für sie wirtschaftlich sinnvollen Adaption. In Berlin entwickelte Produkte sollten auch in Berlin produziert werden. Das schafft Arbeitsplätze vor Ort und die Wissenschaftsförderung wird somit im doppelten Sinne für den Standort Berlin genutzt. Im Beschluss heißt es zudem: "Reibungsverluste beim Technologietransfer müssen verringert werden. Für die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in verwertbare Patente und Produkte ist es erforderlich, Expert/innen zu beschäftigen, die aus Mitteln der Wirtschaftsförderung bezahlt werden könnten."

Der Campus Berlin-Buch, die Charité, der BioCampus Dahlem und das Technologiezentrum Adlershof sind Wissenschafts-, Forschungs- und Unternehmensstandorte mit großer internationaler Ausstrahlung und hohen Wachstumsraten. Wir wollen Berlins Stärken nutzen und ausbauen, um Arbeitslosigkeit abzubauen. Chancen sehen wir u.a. in der Gesundheitswirtschaft, im Medienstandort Berlin. Berlin hat große Potenziale, die es zu nutzen gilt, um Schrittmachertechnologien voranzubringen und Schlüsseltechnologien zu nutzen. Eigeninitiativen, Vernetzungen, die Gründung von Genossenschaften sind Wege, die wir unterstützen wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit