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Klaus Wowereit
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Frage von Bernhard L. •

Frage an Klaus Wowereit von Bernhard L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Wowereit, wie können Sie es mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass durch die falsche Entscheidung für Schönefeld ca. 200.000 Mitbürger in Berlin und Brandenburg einen Lärmterror ausgesetzt werden? Geplant ist, dass im Endausbau ca. jede 2 min. ein Flugzeug über unsere Köpfe im Tiefflug hinwegdonnert.
Ebenso wird in Kauf genommen, dass ca. 15 % aller Kinder im betroffenen Gebiet gesundheitliche Schäden erleiden. Warum wurde nicht Sperenberg gewählt? Dieser Flughafen hätte längst in Betrieb sein können, ohne Einschränkungen und viel billiger! Und wie kann es sein, wenn aus 3 Flughäfen einer gemacht wird, dass dann Arbeitsplätze entstehen sollen? Eher wird hier doch rationalisiert!
Im Übrigen halte ich das Urteil des Bundesverwaltungsgericht für nicht neutral, sondern stark parteiisch, so wie diese Richter meist parteizugehörig sind! Eigentlich sollten sie nur ihrem Gewissen nach urteilen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Lehmann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Lehmann,

die SPD hatte sich im Vorfeld der Entscheidungen für den Standort Sperenberg eingesetzt, sich allerdings 1996 beim sogenannten Konsensbeschluss nicht gegen die CDU durchsetzen können. Die Entscheidungen sind aber damals gefallen. Die Region braucht jetzt den Flughafen und nicht eine erneute Standortdebatte.

Nach langer gerichtlicher Prüfung wird jetzt mit dem Bau begonnen. Der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH (FBS) war schon in der Vergangenheit daran gelegen, gemeinsam mit den betroffenen Anwohnern eine für beide Seiten annehmbare Lösung zu finden. So zeigte die FBS während der Verhandlungen vor dem Bundesverwaltungsgericht weitere Kompromissbereitschaft und verschärfte die Regelungen zum Anwohnerschutz. Ebenso werden Sie sicher die Auflagen zum Nachtflugbetrieb zur Kenntnis genommen haben. Die Belange der Anwohner werden auch im Rahmen des nun beginnenden Flughafenausbaus nicht übergangen.

Der wirtschaftliche Aufschwung wird zum einen aus dem Bauprojekt selbst gespeist. Die besseren Anbindungen etwa der Wissenschaftseinrichtungen in Adlershof aber auch langfristig für eine positive Entwicklung sorgen. Der neue Flughafen ist auch ein wichtiges Argument für Firmenansiedlungen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit