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Frage von Hendrick S. •

Frage an Klaus Wowereit von Hendrick S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Wowereit,

ich bin Student für das Lehramt in der Sekundarstufe 1 und befinde mich in den Prüfungen für das 1. Staatsexamen. Meine Fächer sind Politik und Geographie, also zwei sogenannte Nebenfächer. Mit großer Enttäuschung musste ich lesen, dass der Schulsenator plant den Erdkundeunterricht von zwei auf eine (!) Schulstunde in der Woche zu beschränken. Diese Entscheidung tut mir als angehenden Lehrer mit hoher Motivation und "Lust auf Schule" besonders weh.
Ich sehe wirklich keine Möglichkeit die Schüler für meinen Unterricht und die wichtigen geographischen Themen zu begeistern, wenn ich sie lediglich 1 mal in der Woche zu Gesicht bekomme. Bei einem nicht seltenen Stundenausfall (Bsp. Wandertag) bedeutet das gar 2 Wochen ohne Erdkundeunterricht. Ein fruchtbarer Erdkundeunterricht unter diesen katastrophalen Bedingungen scheint wirklich nicht mehr vorstellbar. Neben meiner persönlichen Betroffenheit, bin ich auch fest davon überzeugt, dass die Kürzung einen großen bildungspolitischer Fehler darstellt.
In diesen Zeiten sollte das Fach Erdkunde eher einen Bedeutungszuwachs erfahren und nicht auf diesem direkten Wege begrenzt werden (übrigens mit unverändertem Rahmenplan!). Globalisierung, Integration und Migration, wirtschaftliche Raumplanung und Ökologie sind Zukunftsfelder, die sich nur im Fach Erdkunde ideal bündeln lassen. Und genau deshalb hatte ich mich auch für dieses Studienfach entschieden.
Deshalb meine Frage:
Kann man noch darauf hoffen, dass die Kürzungen für das Fach Erdkunde und die musischen Fächer rückgängig gemacht werden?
Ich würde es mir sehr wünschen.

Mit besten Grüßen,

Hendrick Schneider

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schneider,

die Stundenverteilung der Fächer Erdkunde und Ethik war bereits einige Male Gegenstand meiner Antworten. Deshalb möchte ich hier auch auf die Antworten an Herrn Dieter Gross, Herrn Berthold Staude, Frau Gisela Wieckert sowie Herrn Christofer Nowak verweisen.
Berlin bleibt das Bundesland, das für den Erdkundeunterricht die höchste Wochenstundenzahl erlaubt. Alle anderen Bundesländer erteilen das Fach mit einer Unterrichtsstunde pro Woche. In Berlin ist es dank der Profilbildung an den Schulen möglich, im Rahmen der jeweiligen Schulkonferenz den Beschluss zu fassen, Geographie weiterhin mit zwei Wochenstunden auszustatten. Es kommt also in Berliner Schulen nicht zwangsläufig zu einer Kürzung des Geographieunterrichtes. Vielmehr entscheiden die Schulen innerhalb ihrer gewachsenen Eigenverantwortlichkeit. Ich hoffe, Ihre Motivation, Ihre Lust auf den Lehrerberuf bleibt erhalten. Berlin braucht engagierte, aber eben auch reformbereite Pädagoginnen und Pädagogen! Für Ihr 1. Staatsexamen wünsche ich Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit