Frage an Klaus Wowereit von Berthold S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Wowereit,

Ich kann die Entscheidung Erdkunde als einstündiges Unterrichtsfach in der Mittelstufe durchzuführen nicht nachvollziehen. Nur an den Schulen, wo diese eine Wochenstunde epochal unterrichtet wird, kommt es zu einem ordentlichen Lernerfolg.
Bei den Klassen, die durchgehend einstündig unterrichtet werden, zeichnet sich eine schlechtere Bilanz ab: die notwendigen langen Wiederholungsphaasen im Unterricht lassen nur einen geringen Lernfortschritt zu.
Die Lehrkräfte haben bei der Vielzahl der Klassen und der geringen Zeit kaum Zeit, die Namen zu lernen geschweige denn eine positive, persönlich geprägte Unterrichtsstimmung zu begünden. Die Notenvergabe ist oft wenig objektiv, da die Noten meist nur mit dem Klassenfoto vergeben werden können, sofern die Lehrkraft die Schüler nicht auch aus einem bessergestellten Fach kennt.

Ich muss feststellen, dass das neue Curriculum für unser Fach Erdkunde unter den Bedingungen eines einstündigen Mittelstufenunterrichts nicht ansatzweise umgesetzt werden kann. Niveauvolle Leistungskurse, wie bisher, und Grundkurse sind auf der erwartungsgemäß schwachen Wissensbasis der Mittelstufe fast undenkbar.

Das Fach Erdkunde und die anderen Gesellschaftswissenschaften sind in der Oberstufe deutlich gestärkt worden und haben eine stärkere Bedeutung als abiturrelevante Fächer erfahren.
Wie stellen Sie sich die Durchführung niveauvoller Leistungs- und Grundkurse vor, wenn die Basis in der Mittelstufe nicht gelegt werden kann?