Frage an Klaus Wowereit von Jürgen L. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wowereit,
Ihrer Antwort vom 3.8.2006 an Herrn Ohnesorge entnehme ich, dass sie Schönefeld als Single-Flughafen planen. Da ich seit 30 Jahren verheiratet bin und dies auch zu bleiben gedenke, möchte ich Sie bitten, Tempelhof wenigstens für Verheiratete offen zu halten, wenn Sie schon keine Antworten auf sachliche Fragen wie die von Herrn Ohnesorge geben wollen. Spaß beiseite:
Warum setzen Sie sich nicht leidenschaftlich dafür ein, eine falsche Entscheidung von vor 10 Jahren rückgängig zu machen, die Ihre Nachfolger im Amt, Berliner Unternehmen und alle Einwohner in den kommenden Jahrzehnten bitter bereuen werden? Die Umwandlung dieses Juwels unter den Flughäfen der Welt in ein funktionsloses Spaßszenario mit einem denkmalgeschützten Spukschloß wird, verbunden mit Ihrem Namen, nicht nur in die Geschichte des Luftverkehrs eingehen. Schilda läßt grüssen!
Jürgen Lachmann , Flugkapitän
Sehr geehrter Herr Lachmann,
meine herzlichen Glückwünsche zur Verlässlichkeit Ihrer Ehe. Auch Politik braucht solche Verlässlichkeit. Nachdem Bundesverkehrsminister Wissmann (CDU) gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Diepgen (CDU) die Flughafenentscheidung durchgesetzt hat, alle Planungen gelaufen sind und nun auch ein Gerichtsurteil vorliegt, das den Weg frei macht, den Großflughafen zu bauen, werden wir im Interesse der Region alles daran setzen, BBI zu einem Erfolg zu machen. Dazu gehört die Einhaltung der damaligen Zusagen. Voraussetzung für BBI ist eine Bündelung des Flugverkehrs an diesem Standort. Selbstverständlich hat München nach dem Bau des neuen Flughafens auch seinen innerstädtischen Flughafen Riem geschlossen, obgleich auch diesem Standort viele Tränen nachgeweint wurden. Gerade wenn es unser Ziel ist, auf Dauer nicht nur Ziel und Abflugstation zu bleiben, müssen wir unser Angebot auf Schönefeld - und dieser Flughafen liegt ja vergleichsweise sehr günstig zur Berliner City - konzentrieren.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit