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Frage von Gerhard R. •

Frage an Klaus Wowereit von Gerhard R. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wowereit,

zu Ihrer Antwort auf meine Frage vom 1.8.06:
Warum verschweigen Sie, dass die meisten Leistungen der beiden großen christlichen Kirchen ganz oder fast vollständig nicht von diesen Kirchen sondern durch Leistungsentgelte und Staatszuschüsse finanziert werden? Wie hoch ist in Berlin der jeweilige durchschnittliche kirchliche Finanzierungsanteil in den kircheneigenen Krankenhäusern, Altenheimen und Kindergärten?

Warum verschweigen Sie, dass durchschnittlich weniger als 10 % der Kirchensteuer für "Soziale Dienste" verwendet werden?

Warum verschweigen Sie, dass andere Gemeinschaften mit einem vergleichbaren Engagement
der ehrenamtlichen Helfer/innen nicht durch Milliardengeschenke des Staates unterstützt werden?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Reth,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. In Ihrer ersten Frage ging es um eine Stellungnahme zur von Ihnen befürchteten "Verschwendung öffentlicher Mittel". Verschwiegen haben wir dabei nichts.

Ich kann nur wiederholen, dass die Kirchen Beiträge für unsere - plurale - Gesellschaft leisten, die ohne ihr Engagement vom Staat oder durch eine andere bezuschusste Institution übernommen werden müssten. Finanzierungsregelungen wie sie zum Beispiel von Waldorfschulen genutzt werden, gelten natürlich auch für konfessionell orientierte Schulen. Kirchlicher Religionsunterricht wird in Berlin ebenso unterstützt wie der Lebenskunde-Unterricht des Humanistischen Verbandes. Kirchliche Krankenhäuser finanzieren sich wie alle anderen Krankenhäuser über das Abrechnungssystem im Gesundheitswesen und müssen sich hier auch dem Wettbewerb stellen. Für die Verwendung der Kirchensteuern haben die Kirchen eine Verantwortung gegenüber den Kirchensteuerzahlern. Bei entsprechenden Fragen dazu sollten Sie sich direkt an die Kirchen wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Wowereit