Frage an Klaus Wowereit von Dietmar L. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,

Sie sind Vertreter des Landes Berlin im Aufsichtsrat des FBS. Als Regierender Bürgermeister haben sie der Berliner Bevölkerung gegenüber eine besondere Obhutspflicht. Unter Ihrer Aufsicht wurde die Flugroute 25 beschlossen. Diese bedeutet, dass bei Ostwind etwa alle 8 Minuten ein Flugzeug in der Startphase über das Wasserwerk Friedrichshagen und dessen Wassereinzugsgebiet fliegen wird.

In meiner beruflichen Praxis wird jede Änderung des produktiven Ablaufs einer Risikoanalyse unterzogen. Meine Fragen zielen darauf ab, inwiefern dies bei der Festlegung der Flugrouten geschehen ist.

- Die Flugzeuge werden giftige Stoffe ausstoßen. Wurde die Menge dieser Substanzen kalkuliert, die in das Grundwasser einsickern werden? Ist überlegt worden, ob sich dadurch die Qualität des Berliner Trinkwassers nachhaltig verschlechtert wird?

- Die Region um den Müggelsee gilt als bedeutsam für die Frischluftzufuhr in die Innenstadt Berlins. Wie hoch wurde das Risiko eingestuft, dass es durch den verdichteten Flugverkehr in diesem Gebiet zu einer spürbaren Verschlechterung des Stadtklimas kommen könnte?

- Die meisten Flugzeugunglücke ereignen sich während der Start- und Landephase. Wenn bei einem Flugzeugabsturz das Wasserwerk Friedrichshagen zerstört würde, hätte das furchtbare Konsequenzen. Wurde diese Möglichkeit überhaupt diskutiert? Gab es im Gremium eine Zusammenarbeit mit für den Zivilschutz zuständigen Stellen? Für wie viele Berliner Bürger wäre die Trinkwasserversorgung unterbrochen? Wie viele Betriebe müssten ihre Arbeit einstellen, weil sie ohne Wasserversorgung nicht produzieren können?

Die Flugroute 25 betrifft große Teile der Berliner Bevölkerung und nicht nur ein paar Zehntausend im Südosten Berlins. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass nachhaltige Lösungen den Vorrang haben vor kurzfristigem ökonomischen Gewinn und politischer Opportunität.

Mit freundlichen Grüßen,
Dietmar Labitzke