Frage an Klaus Wallenstein von Bianca W. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Wallenstein,
Fleisch ist viel zu billig, wenn man die Ressourcenverschwendung und die Gesundheitsgefahren im Blick hat. Fleischessen ist auch längst keine Privatsache mehr, weil unser aller Gesundheit durch die Tierfabriken gefährdet ist. Die Gülle verseucht unsere Felder und unser Trinkwasser, die Wasserwerke wissen nicht mehr, wie sie die Grenzwerte von krebserregenden Nitraten einhalten sollen. Es bilden sich immer mehr Antibiotikaresistenzen. Regenwälder werden gerodet, Arten vernichtet, Gensoja und Genmais angebaut für unser "Mastvieh". Wir haben keinen Planeten B, deshalb ist es einfach nur egoistisch und anmaßend seinen Genuss über das Wohl aller zu stellen.
Was denken Sie darüber?
Freundliche Grüße
Bianca Wittkowski
Hallo Frau Wittkowski!
Mit Ihrer Diagnose der umweltschädlichen Folgen der Fleischerzeugung als Teil der kapitalistischen Nahrungsmittelproduktion stimme ich völlig überein. Allerdings sehe ich den Ausgangspunkt nicht im Egoismus einzelner Verbraucher, sondern in der Tatsache, dass die Nahrungsmittelproduktion in der Hände internationaler Konzerne monopolisiert ist, für die nur der Maximalprofit zählt. Infolgedessen ist selbstverständlich eine gesunde und bewusste Ernährung erstrebenswert, einschließlich eines maßvollen Fleischkonsums. Allerdings hat der Verbraucher es sehr schwer überhaupt zu kontrollieren, welche Erzeugungsgrundlage die Produkte haben und welche Zutaten verwendet worden sind.
Bis in den kleinsten Bauernhof wird z.B. die Milchproduktion von den großen Handelsunternehmen diktiert. Im letzten Jahr mussten allein 4.000 kleine Milchviehbetriebe aufgeben, weil sie unter dem Diktat der niedrigen Erzeugerpreise Von 33 Cent pro Kilo Rohmilch bei eigenen Selbstkosten für Gebühren, Energie-, und Futtermittelpreise nicht überleben konnten.
Die MLPD tritt für die Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft ein. Wir sind entschieden dafür, dass den Grünen ihre Maske als angebliche Umweltschützer Herunter gerissen wird. Ihre Losung der Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie bedeutet nichts anderes, dass Umweltmaßnahmen immer da ihre Grenzen haben, wo sie auf Kosten der Profite gehen. Also nur was Profit bringt darf auch zur Rettung der Umwelt gemacht werden.
Die von Trittin vorangetriebene Müllverbrennung anstelle der Mülldeponien ist Heute eine Profitquelle für die Monopole und Verursacher von insgesamt 50.000 Ultragiften aus den Schornsteinen der MVAs. Für mich steht die Frage so: Entweder stirbt die Profitwirtschaft oder es stirbt in absehbarer Zeit die Menschheit. Deshalb bin ich für den echten Sozialismus und den Aufbau einer Internationalen Widerstandsfront gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen der Menschen aus Profitgründen.
Ich lade Sie ein selbst mitzumachen beim Aufbau einer kämpferischen Umweltgewerkschaft als Teil dieser internationalen Widerstandsfront.
Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.