Klaus Wallenstein
MLPD
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Frage von Michael M. •

Frage an Klaus Wallenstein von Michael M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Durch das Steinkohlegesetz, das SPD und CDU beschlossen haben soll die Schachtanlage West in Kamp Lintfort spätestens 2012 zumachen. Dadurch würden über 3500 Arbeitsplätze am linken Niederrhein vernichtet. Durch die Fachhochschule in Kamp Linfort würden nur wenige neue Arbeitsplätze geschaffen. Insbesondere die Chancen der Jugend in der Region würden erheblich schlechter. Gleichzeitig gibt es Proteste besorgter Anwohner wegen der Folgen des von der RAG betriebenen Bruchbaus.
Welche Forderungen haben Sie, um das Problem zu lösen und wie wollen Sie es durchsetzen?

Antwort von
MLPD

Sehr geehrter Herr May!

Als Sprecher der Bergbaubetriebsgruppen der MLPD habe ich immer eine sehr konsequente Haltung dazu eingenommen. Ich war selber auf der Zeche Niederberg unter Tage tätig, die im Jahr 2000 geschlossen wurde. Diese Stilllegung haben wir nie akzeptiert, im Unterschied zu SPD und CDU hier vor Ort. Diese weinen heute Krokodilstränen aufgrund der fehlenden Arbeitsplätze, hatten aber der Stilllegung damals zugestimmt. Bei seinem jüngsten Besuch in Neukirchen-Vluyn versprach SPD-Vorsitzender Müntefering den Kampf um jeden Arbeitsplatz im Bergbau zu führen.
Den Kampf um jeden Arbeitsplatz kann man aber nicht durch Nachverhandlungen über das Steinkohlegesetz führen. Die SPD täuscht die Wähler, wenn sie verspricht, dass man mit dem Stimmzettel bei den kommenden Bundestags- und Landtagswahlen die geplanten Stilllegungen im Bergbau aufhalten könnte.
Wer wirklich für den Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze eintritt, der muss dies im Kampf und auf Kosten der Profite der RAG tun. Die wichtigsten Forderungen in diesem Kampf sind:
Durchsetzung der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich auf Kosten der Profite der RAG/DSK!
10% Ausbildungsquote und volle Übernahme der Auszubildenden nach der Lehre!
Keine Stilllegungen bevor nicht gleichwertige Ersatzarbeitsplätze geschaffen sind!
Der 6-tägige Streik der Bergleute im März 1997 hat gezeigt, wozu die Kumpel in der Lage sind. Auch heute bilden sie noch eine Macht, wenn sie gemeinsam kämpfen. Der Solidarität der Mehrheit der Bevölkerung können sie sich sicher sein.
Deshalb ist es auch sehr wichtig die Spaltung zwischen Kumpel der Bergbauspezialfirmen bzw Leiharbeitern und den DSK-Kumpeln zu überwinden. Und es muss bei der DSK durchgesetzt werden, dass Bergschäden sofort und unbürokratisch geregelt werden. Ferner muss der Abbau in Kamp Lintfort umweltschonend durchgeführt werden, damit er nicht auf Kosten der Anwohner geht. Auch das kann nur im Kampf durchgesetzt werden, weil es zu Lasten der Profite geht.