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Klaus Riegert
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Frage von Reiner D. •

Frage an Klaus Riegert von Reiner D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Riegert,

jede Firma, jeder Privatmann, die unter finanziellem Druck leiden, müssen, um entsprechende Darlehen zu bekommen, Sicherheiten aufweisen oder entsprechend Anlagen verkaufen.

Wie wäre es, wenn die "Fa. Griechenland", einige seiner Inseln verkaufen würde um entsprechend liquide zu werden?

Mit freundlichen Grüßen
R. Dukat

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dukat,

würde der Verkauf wirklich was bringen? Zu Griechenland gehören nach Angaben der Botschaft in Berlin „9841 Inseln und Inselchen“. Entlastend wären die Einnahmen für den griechischen Staat nicht. Würde der griechische Staat 1000 Inseln verkaufen und pro Eiland etwa eine Million erlösen, nähme er eine Milliarde Euro ein – angesichts einer Staatsverschuldung von rd. 300 Milliarden Euro eher ein kleines Zubrot. Und es fehlt an geeigneten Käufern, die Inseln sind größtenteils unbewohnt und nicht erschlossen. Die beliebten Ferieninseln der Deutschen sind nicht gemeint. Kreta, Samos oder Rhodos sollen die Griechen ja behalten dürfen. Vor allem aber, der Vorschlag, unbewohnte Inseln zu verkaufen, löst die strukturellen Probleme Griechenlands nicht.

Sinnvoll dagegen ist Druck auf Athen. Denn ohne die europäischen Nachbarn wäre es zweifellos nicht zu solch gewaltigen Einschnitten gekommen, wie jetzt vorgesehen. Wie groß der Widerstand ist, zeigen die Proteste, die tödlichen Krawalle in Athen. Papandreou braucht die Hilfen und den Druck der EU, um die schmerzhaften Schritte innenpolitisch durchzusetzen. Und nicht zuletzt: Deutsche Politiker sollten mit „klugen Ratschlägen“ an Griechenland vorsichtig sein. 30 Milliarden Euro muss die griechische Regierung bis 2014 einsparen. 13 Prozent der Wirtschaftsleistung hieße für Deutschland: 300 Milliarden Euro. Wir haben genug vor der eigenen Haustür zu kehren.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Riegert