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Klaus Riedelsdorf
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Frage von Kerstin S. •

Frage an Klaus Riedelsdorf von Kerstin S. bezüglich Umwelt

Die AfD vertritt ja die Meinung, dass der Ausbau der Windenergie keine Einsparung von CO² bewirkt habe. Nun widerspricht diese Behauptung einem wichtigen Ziel der Energiewende, nämlich erhebliche Mengen an CO² zu vermeiden, wovon einer der Hauptbausteine die Windenergie darstellt. Wie erklären Sie diesen Widerspruch, wie ist Ihre Position zur Windenergie und wie werden Sie sich im Bundestag zur Energiewende und zur gesetzlichen Grundlage der Energiewende, dem Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien ("Erneuerbare Energien Gesetz" ), positionieren?

Riedelsdorf
Antwort von
AfD

Sehr geehrte Frau S.,

die Ressourcen unserer Erde sind begrenzt. Es gibt viele gute Gründe, nicht sämtliche fossilen Rohstoffe innerhalb von 200 Jahren aufzubrauchen. Zugleich ist es richtig, Umweltverschmutzung zu reduzieren und unsere Abhängigkeit von Energie-Importen zu vermindern. Dies sollte langfristiges Ziel einer Energiewende sein.

Dazu gehören außer der alternativen Energieerzeugung ein adäquates Leitungsnetz sowie eine - in volkswirtschaftlichen Maßstäben - leistungsfähige Speichertechnologie. Während es das Leitungsnetz lediglich nicht gibt, weil es noch nicht gebaut wurde, fehlt es bei der Speichertechnologie noch an dem entscheidenden wissenschaftlich-technischen Durchbruch. Es gibt Pumpspeicherwerke, die den Strombedarf Deutschlands (im Fall eines Totalausfalls) für nichtmal 1 Stunde decken können. Es gibt mit "Power-to-Gas" Ansätze zur Energiespeicherung, die den Strom durch die mehrfache Energieumwandlung extrem teuer machen würden. Mit herkömmlichen Batterien kann man Elektroenergie für ein Haus, ein Auto oder möglicherweise auch für ein ganzes Dorf speichern. Es gibt aber bis heute keine Speichermöglichkeit, um den Bedarf eines Industrielands zu decken.

Die Speicher sind zwingend notwendig, um trotz der starken Schwankungen von Sonnen- und Windenergie eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Da diese Speicher bisher nicht vorhanden sind, müssen nach wie vor konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, die man aber nicht einfach zu- oder abschalten kann. Die sind ständig in Betrieb, stoßen ständig CO2 aus und produzieren ständig Strom - egal ob dieser Strom gerade benötigt wird oder nicht. Solange dieser Parallelbetrieb von alternativen und konventionellen Energieerzeugungsanlagen notwendig ist, sparen wir so gut wie kein CO2 und schonen auch unsere Umwelt nicht. Natürlich wird der doppelt erzeugte Strom auch doppelt von uns allen bezahlt. Trotz sinkender Preise auf dem Strommarkt steigen unsere Energiekosten von Jahr zu Jahr. Maßgeblich dafür ist die EEG-Umlage, die wir auf unseren Stromrechnungen finden. Ein weiterer Grund, warum mit Windrädern kein CO2 eingespart wird, ist der weltweite Zertifikate-Handel. Jedes CO2-Einsparung an einer Stelle wird an anderer Stelle - durch Weiterverkauf nicht benötigter CO2-Zertifikate - wieder ausgeglichen.

Windräder sind keine Hochtechnologie. Die bloße Energieerzeugung durch Windräder weiter zu fördern und - wie in Brandenburg gesetzlich festgelegt - 2% der Landesfläche für Windräder zu reservieren und dafür ggf. sogar Wälder abzuholzen, dafür gibt es keinen Grund (mehr). Erzeugt wird - sofern der Wind weht - inzwischen genug Windstrom. Er kann aus o.g. Gründen nicht sinnvoll verwendet, muß aber trotzdem teuer bezahlt werden. Weiteren Zubau von Erzeugungskapazitäten - ohne adäquates Leitungsnetz und ohne Speichermöglichkeiten - halte ich nicht für sinnvoll. Sollte es irgendwann Speichermöglichkeiten geben, kann man neu darüber nachdenken. Zum jetzigen Zeitpunkt lehne ich das EEG ab und werde im Bundestag in Übereinstimmung mit dem AfD-Wahlprogramm die Außerkraftsetzung des EEG fordern, da keines der Ziele, die das EEG verfolgt, mit diesem Gesetz erreichbar ist.

Im Übrigen ist der Einfluß der menschlichen CO2-Produktion auf das Klima auch nicht unumstritten. Nur 0,03% CO2 sind in der Luft enthalten, und davon sind 95% natürlichen Ursprungs. Selbst wenn wir unseren weltweiten CO2-Ausstoß gemäß dem Pariser Abkommen praktisch auf Null senken könnten, dann wären noch immer 0,03% CO2 in der Luft. Und das Klima, das sich schon immer verändert hat, wird sich höchstwahrscheinlich trotz aller milliardenteuren Anstrengungen der Kontrolle durch uns Menschen entziehen.

Klaus Riedelsdorf