Frage an Klaus-Peter Flosbach von Werner S. bezüglich Verkehr
Hallo Herr Flosbach,
warum gibt es in NRW so wenig Fahrradwege an öffentlichen Straßen, bzw. warum ist Bayern oder BW an fast jeder Straße ein Fahrradweg vorhanden und bei uns nicht? Die Verkehrsverhältnisse z.B. im Raum Lindlar erlauben m.E. die Benutzung der Straße mit Kinder auf Fahrrädern nicht, weil das Verkehrsaufkommen an Bundestraßen oder Kreisstraßen sehr hoch ist und damit auch die Unfallgefahr. Im Raum Engelskirchen sind Fahrradwege ausgebaut, b.z.w. werden bei Straßenerneuerung gleich mit angelegt.
mfG
Werner Schmitz
Sehr geehrter Herr Schmitz,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Radwege.
Zunächst einmal ist wichtig zu wissen, dass für den Bau von Radwegen zuerst die Länder und Kommunen (Landes- und Kreisstraßen) zuständig sind. Der Bund ist lediglich für Radwege an den Bundesstraßen zuständig.
Nichtsdestotrotz hat die Bundesregierung dem Thema Radverkehr in den vergangenen Jahren einen hohen Stellenwert eingeräumt. Im September des vergangenen Jahres hat sie deshalb den Nationalen Radverkehrsplan 2020 (NRVP) beschlossen und damit die grundsätzlichen Leitlinien für die Radverkehrsförderung der kommenden Jahre neu ausgerichtet. Damit nimmt der Bund seine Aufgabe als Moderator, Koordinator und Impulsgeber der Radverkehrsförderung wahr. Er hat die Länder und Kommunen ermutigt, den Radverkehr durch eigene Initiativen und Radverkehrskonzepte in der Breite zu verankern. Städte und Gemeinden sind auch weiterhin aufgefordert, für den Radverkehr eine ausreichende und sichere Infrastruktur zu schaffen. Der Bund sieht seine Aufgabe darin, an den Bundesstraßen durch den Bau von straßenbegleitenden Radwegen und durch die damit verbundene Trennung der Verkehrswege den Radverkehr sicherer zu machen. Ortsdurchfahrten sollen dabei einen angemessenen Stellenwert erhalten, um die Verkehrssicherheit insbesondere in kleineren Ortschaften und in ländlichen Regionen zu erhöhen und den Radverkehr dort zu fördern.
Darüber hinaus haben CDU und CSU den Ausbau der Radwege bewusst in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Dort heißt es: „Wir wollen den Anteil des Fahrradverkehrs als attraktive und umweltfreundliche Alternative zum Auto weitersteigern. Wir werden deshalb das Radwegenetz ausbauen und das Fahrrad besser mit anderen Verkehrsmitteln verzahnen. Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrrädern (Pedelecs) schafft hier neue Möglichkeiten.“
Sollten Sie konkrete Vorschläge haben, die Lindlar betreffen, würde ich Sie bitten, sich an die Gemeinde zu wenden. Haben Sie den Eindruck, dass es in NRW generell weniger Radwege gibt als anderswo, ist die Landesregierung in Düsseldorf der richtige Ansprechpartner. Gerne können Sie mich aber auch noch mal direkt kontaktieren ( klaus-peter.flosbach@bundestag.de ), wenn ich dabei behilflich sein kann.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Flosbach