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Frage von Stefan S. •

Frage an Klaus Mindrup von Stefan S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Mindrup,

mich würde interessieren, wie sie die (ungleiche) Besteuerung von Arbeitslohn und Kapitalerträgen sehen.
Aus meiner Sicht ist es zutiefst ungerecht und asozial, dass Menschen, die so reich sind, dass sie ihr Geld für sich arbeiten lassen können nur 25% Steuerlast haben, Normalverdiener allerdings bereits ab ca. 52.000€ Jahreseinkommen den Spitzensteuersatz von 42% zahlen müssen. Durch die kalte Progression verschlimmert sich dieser Effekt von Jahr zu Jahr, sodass - überspitzt ausgedrückt - demnächst selbst Hartz IV - Empfänger einen höheren Steursatz haben (würden), als Menschen die von ihren Kapitalerträgen leben.
Plant die Regierung, der Sie angehören, eine gleiche Besteuerung für jedwede Art von Einkommen einzuführen?

Mit freundlichen Grüßen
S. S.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Sie haben vollkommen recht, dass das unsozial ist. Daher wollen wir auch die Abgeltungssteuer abschaffen!

Hier finden Sie einen kurzen Auszug aus dem Wahlprogramm:

Eine gerechtere Einkommensbesteuerung:

Darüber hinaus planen wir eine gerechtere Einkommenssteuer, die viele Menschen
entlastet und aufkommensneutral ist. Der aktuelle Steuersatz in Höhe von 42 Prozent
setzt heute bereits bei 54.000 Euro zu versteuerndem Einkommen bei Singles an. Wir
erheben diesen Steuersatz künftig bei 60.000 Euro zu versteuerndem Einkommen.
Dies entlastet viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um zusätzliche fast zwei
Milliarden Euro. Um dies finanzieren zu können, möchten wir den Spitzensteuersatz
linear-progressiv auf 45 Prozent anheben, der dann ab 76.200 Euro zu versteuerndem
Einkommen für Singles / 152.400 für Ehepaare fällig wird.
Bei einer anhaltenden guten Wirtschafts- und Haushaltslage werden wir außerdem
eine Erhöhung des Grundfreibetrags über die jährliche Anpassung aufgrund der
Ergebnisse des Existenzminimumberichts hinaus regelmäßig prüfen.

Vermögende tragen Verantwortung:
Besonders hochvermögende Bürgerinnen und Bürger sollen und können einen größeren
Beitrag zur Finanzierung öffentlicher Investitionen und zur Entlastung von unteren
und mittleren Einkommen leisten. Daher möchten wir die so genannte Reichensteuer
in Höhe von drei Prozent auf den Spitzensteuersatz zukünftig ab einem zu versteuernden
Einkommen für Ledige von 250.000 Euro fix erheben.

Wir wollen Einkommen aus Arbeit und Kapital wieder gleich besteuern, indem wir die
Abgeltungsteuer abschaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Mindrup