Frage an Klaus Mindrup von Jonas S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Mindrup,
bitte erläutern Sie, warum Sie gegen den Antrag "Neuzulassung von Glyphosat verhindern" gestimmt haben.
Sind Sie nicht der Meinung, dass bei (vorsichtig formuliert) unklarer Sachlage die Gesundheit der Bevölkerung vor Interessen der Wirtschaft geht? Warum messen Sie dem Urteil der WHO und anderer Experten so wenig Bedeutung bei?
Oder haben Sie nur gegen den Antrag gestimmt, weil er von der Opposition kam? Gibt es doch einen Fraktionszwang, wo doch der Abgeordnete allein seinem Gewissen verpflichtet ist? Andere Beweggründe sind mir nicht angesichts der Sachlage nicht vorstellbar - deshalb meine Frage.
Ich danke und sende freundliche Grüße,
Jonas Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihre Frage.
Zunächst möchte ich klarstellen, dass die SPD und auch ich persönlich für ein Glyphosat-Verbot sind.
Da die Unionsparteien aber für eine Zulassung waren, hat sich Deutschland bei dieser Frage im Europäischen Rat enthalten. Dies ist eine gängige Praxis, wie man sie auch bei Abstimmungen im Bundesrat erlebt, wenn Koalitionen sich nicht einig sind.
Die Grünen kennen diese Praxis.
Der Antrag, auf den Sie sich beziehen, war für mich ein reiner Schaufensterantrag. Es wurde eine namentliche Abstimmung seitens der Grünen verlangt, ohne eine Debatte zum Thema zuzulassen. Das ist keine seriöse Politik.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Mindrup