Frage an Klaus Hagemann von Joachim B. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Hr. Hagemann
Ich habe eine Frage zum Nibelungenmuseum.
Meiner Beobachtung, und meines Erachtens nach, ist das Nibelungenmuseum absolut überflüssig. Große Besucheranstürme dürften sich allenfalls nur in den Träumen der Museumsangestellten befinden. Warum wird das Nibelungenmuseum nicht geschlossen und sein Inhalt in unser altes, ehrwürdiges Museum hinter der Jugendherberge integriert?
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Bürmann
Sehr geehrter Herr Bürmann,
herzlichen Dank für Ihre Frage und das interessante Telefonat: Wie besprochen habe ich die Stadt Worms um Informationen zu den Besucherzahlen, zu den Kosten des Nibelungenmuseums und zu möglichen Neuinvestitionen in die Technik/ Ausstattung gebeten. Sobald mir diese vorliegen, setze ich mich wieder direkt mit Ihnen in Verbindung. Bei dieser Gelegenheit möchte ich aber vorsorglich nochmals hervorheben, dass über die Zukunft des Nibelungenmuseums auf kommunaler Ebene und nicht Berlin zu entscheiden ist.
Mit freundlichem Gruß
Klaus Hagemann MdB
Sehr geehrter Herr Bürmann,
zwischenzeitlich liegt mir die Antwort der Stadt zu Ihrer Anfrage vor.
Wie versprochen hier die Stellungnahme aus dem Rathaus.
"Die Fakten zum Nibelungenmuseum widersprechen dem Statement des Fragenden:
In den jetzt fast zehn Jahren des Betriebs kamen pro Jahr zwischen 20.000 und 23.000 Besucher. Zum Vergleich: Die anderen Wormser Museen incl. Andreasstift bewegen sich bei rund 10.000 Besuchern. Das Binger Museum am Strom, ebenfalls ein kommunales Museum - das ist die Größenordnung, mit der verglichen werden muss im Land und darüberhinaus - hat rund 16.000 Besucher im Jahr. Im Nibelungenmuseum wurde vorbildlich die Museumsvermittlung (Museumspädagogik) aufgebaut; derzeit wird dieses Konzept schrittweise auf die anderen Museen der Stadt übertragen. Die Besonderheit des Museums als multimediales Literaturmuseum wurde auch durch den Teilrelaunch im Oktober 2009 (Mythenlabor) erhalten und weiterentwickelt. Diese Besonderheit und die Wormser Alleinstellung beim Nibelungenthema sind es auch, die - neben den guten Besucherzahlen - ein eigenes Museum rechtfertigen. Das Städtische Museum im Andreasstift ist ein stadtgeschichtliches Museum, dessen Auftrag durch ein so herausgehobenes Thema wie das der Nibelungen gesprengt werden würde. Derzeit wird an einem Museumsentwicklungsplan für das Städtische Museum gearbeitet, der Sanieurng, Um- und Neubau, Neuausrichtung der Dauerausstellung sowie ein Konzept für Museumsvermittlung und Wechselausstellungne bis hin zur großen Lutherausstellung 2021 ins Auge faßt."