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Klaus Breil
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Frage von Herbert S. •

Frage an Klaus Breil von Herbert S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Breil,

Nachdem Sie mit Verve die Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke verteidigt haben, interessiert mich wie Sie nun die politische Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernernergie bewerten.

Fukushima hat zwar gezeigt, dass komplexe Systeme bei komplexen Störungen versagen können, insbesondere wenn man sich in dem Wahn befindet alles zu beherrschen. Aber das komplexe Systeme versagen können, sollte nun keine Überraschung sein. Sogesehen hat für mich Fukushima nichts, aber auch gar nichts verändert.

Ist aber auch mit Hinblick auf Fukushima nicht notwendig im Hinblick auf atomare Endlager zu berücksichtigen, wie man an den Atommüll auch nach hundertern Jahren wieder hinkommt?

Kann es nicht doch sein, dass sich die Politik von Vertretern der Kernenergie Sand (ich hoffe mal nicht Geld) in die Augen streuen hat lassen? (Stichwort: Lobbyisten) War es verantwortlich eine Technologie zu fördern, die wenn es richtig "scheppert" fast nicht bezahlbare Schäden verursacht?

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Stöckl

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Stöckl,

das Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 ist aufgrund der tragischen Ereignisse in Fukushima im Juli mit einem Gesetzespaket modifiziert worden: Der Atomausstieg und damit verbunden der Beginn des Zeitalters der Erneuerbaren Energien erfolgen schneller als ursprünglich vorgesehen. Die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende ist eine Chance für die deutsche Wirtschaft, in wichtigen Zukunftsbereichen weltweit Akzente zu setzen. Der Einstieg in die Erneuerbaren Energien wird in erheblichem Maße anlagesuchendes Kapital nach Deutschland ziehen und wie ein Konjunkturprogramm wirken.

Für 90% der schwach und mittelradioaktiv strahlenden Abfälle wurde bereits mit Schacht Konrad ein Endlager gefunden und genehmigt. Die Einlagerung der dafür bestimmten schwach- und mittelradioaktiven Abfälle soll laut Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz ab 2013 beginnen.

Der Festlegung auf den Salzstock Gorleben ging die Arbeit einer Projektgruppe voraus, die zuvor 140 Salzstöcke untersuchte. Von diesen Salzstöcken kamen vier in die engere Wahl: Lichtenhorst, Wahn, Maria Glück und Gorleben. Von diesen wurde Gorleben ausgewählt. Die Auswahlkriterien betrafen unter anderem bisherige Flächennutzung, Besiedlungsdichte, Strahlenschutz und Endlagergeologie. Deshalb sollte Gorleben rasch ergebnisoffen weiter erkundet werden. Bislang spricht nach allen Untersuchungsergebnissen nichts gegen den Salzstock als Endlager für hochradioaktive Abfälle. Nur bei einer Nichteignung Gorlebens ist ein neues Auswahlverfahren notwendig.

Das Endlagerkonzept der deutschen Bundesregierung sieht einen Verschluss der Abfälle in mehreren hundert Metern Tiefe vor. Der radioaktive Müll ist somit einerseits bis zum Abklingen der Strahlung sicher in seit Millionen Jahren unberührten Formationen isoliert. Anderseits ist der radioaktive Abfall vor einem ungewollten Zugriff weitgehend geschützt.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Breil