Frage an Klaus Breil von Frank S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Breil,
ich habe soeben den bericht zum Energiekonzept der Bundesregierung durchgelesen. Zusammenfassend komme ich zu dem Ergebnis, dass das dargestellte geplante Szenario diametral zu liberalen und konservativen Werten liegt.
"Danach strebt die Bundesregierung folgende Entwicklung des Anteils der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch an: 50 % bis 2030, 65 % bis 2040, 80 % bis 2050."
Dieses Szenario ist unrealistisch. Für 80% Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien müssten auch hinreichend viele konventionelle Kraftwerke als Backup für z.B. windstille Nächte existieren. Dies ist aber nicht möglich mit dem geplanten Kernenergie- und offenbar auch Kohleenergieausstieg. "Biogas" - Anlagen sind in diesem Ausmaß kontraproduktiv, da z.B. durch zusätzliche Anreize zur Biogaserzeugung Monokulturen in der Landwirtschaft gefördert werden und diese zum Rückgang der möglichen Produktion zusätzlich zu weiteren negativen Effekten führen.
"Deutschland soll in Zukunft bei wettbewerbsfähigen Energiepreisen und hohem Wohlstandsniveau eine der energieeffizientesten und umweltschonendsten Volkswirtschaften der Welt werden." und "Wir wollen den Wettbewerb und eine marktwirtschaftliche Orientierung auf den Energiemärkten stärken"
Diese Aussagen in den Zielen des Energiekonzepts widersprechen den Details. Wettbewerbsfähige Energiepreise sind bei einer Reduktion auf erneuerbare Energien beim geplanten Ausbau der Kernenergie im nahen Ausland (Frankreich, Niederlande, Schweiz, Tschechien, ...) nicht möglich. unter anderem macht dies der Satz "So gehen die Szenarien davon aus, dass aus Gründen der Kosteneffizienz Deutschland im Jahr 2050 einen erheblichen Anteil seines Strombedarfs importieren wird." deutlich. Bei einem derartigen Import sind wettbewerbsfähige Strompreise unmöglich zu realisieren, da die anderem im Wettbewerb stehenden Länder ja gerade den Strom anbieten (müssen).
Mich würde Ihre Stellungnahme hierzu sehr interessieren.