Frage an Kerstin Tack von Melina W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Frau Tack,
ich bin eine Schülerin der 11. Klasse. Im Rahmen des PoWi Unterrichts soll ich einem Politiker eine Frage zum Thema Umweltschutz stellen.
Deshalb hier meine Frage:
Der übermäßige Fleischkonsum der deutschen Bevölkerung schadet nachweislich der Ökobilanz, da unverhältnismäßig viel Wasser, Nahrung und Nutzfläche verbraucht werden und Treibhausgase ausgestoßen werden.
Was sind die Pläne ihrer Partei um den Fleischkonsum in Deutschland zu reduzieren?
Sehr geehrte Frau Winterhoff,
vielen Dank für Ihre Frage.
Sie haben Recht, ein hoher Fleischkonsum hat Auswirkungen auf Massentierhaltung und damit auch auf die Ökobilanz. Aber ein zu hoher Fleischkonsum kann auch negative gesundheitliche Auswirkungen haben. In Deutschland wird mit ca. 60 kg pro Kopf im Jahr doppelt so viel Fleisch verzehrt wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE empfohlen. Allerdings weist die DGE auch darauf hin, dass für Menschen mit besonderem Nährstoffanspruch (Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche) ein kompletter Verzicht auf tierische Produkte Nährstoffdefizite verursachen kann.
Wir Sozialdemokrat*innen wollen deswegen eine nachhaltigere Ernährungspolitik, die Ernährung, Gesundheit, Umwelt und Soziales zusammendenkt und die Interessen und Bedürfnisse der Verbraucher*innen in den Mittelpunkt stellt. Wir wollen eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise erleichtern und dabei auch die Anbieter in die Pflicht nehmen. So muss eine klare und leicht verständliche Kennzeichnung für Transparenz über Inhalt und Herkunft der Lebensmittel sorgen und somit Verbraucher*innen eine selbstbestimmte Wahl ermöglichen. Dazu werden künftig einheitliche Siegel benötigt.
Aus unserer Sicht sollte der zu hohe Fleischkonsum reduziert und Verbraucher*innen über die Folgen für Gesundheit und Klima sensibilisiert werden.
Die Landwirtschaft hat bei der Bekämpfung des Klimawandels und dem Erhalt der Artenvielfalt eine zentrale Rolle. Wir werden daher die Agrarförderung so ausrichten, dass eine umweltschonende Landwirtschaft im Wettbewerb mithalten kann. Und in der Nutztierhaltung setzen wir konsequent auf die Verbesserung des Tierwohls bei Einführung einer flächenbezogenen Obergrenze.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Tack, MdB