Frage an Kerstin Tack von Marcus K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Tack,
Ich bin Erwerbsminderungsrentner und finde es Richtig dass gerade auch diese Renten steigen müssen da sie oft zum Leben nicht reichen.
Ein erster Schritt ist mit den neuen Rentenanpassungen ja geschehen, jedoch werden hierbei leider die Bestandsrentner komplett außen vor gelassen.
Hier fühle ich mich enorm benachteiligt, nur weil ich leider zu früh krank geworden bin, stehe ich jetzt schlechter da als jemand den dieses Schicksal zukünftig ereilt.
Ist hier auch eine Anpassung des Bestands geplant bzw. wird das Thema von Ihrer Partei zukünftig nochmal angegangen bzw. aufgegriffen?
Mit freundlichen Grüßen
M. K.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich gerne beantworte.
Wie viele andere Menschen kritisieren Sie, dass die Regelungen zur Verbesserung der Situation von Erwerbsminderungsrentner nur für sogenannte Neurentner gelten und nicht für den Bestand. Ihre Forderung nach einer Gleichbehandlung aller Erwerbsminderungsrentner kann ich gut nachvollziehen. Natürlich ist es für alle erwerbsgeminderten Bestandsrentner ärgerlich, dass die Neuregelungen nur für Neuzugänge gelten. Ich stimme Ihnen zu, dass Lösungen gefunden werden müssen, mit denen wir die Situation auch für Bestandsrentner in der Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) verbessern können. Bei der jüngsten Gesetzesänderung für Erwerbsminderungsrentner war das leider noch nicht möglich – im Moment prüfen wir aber, inwiefern wir auch für Bestandsrentner noch in dieser Legislaturperiode Verbesserungen erreichen können.
Genau wie Sie bin ich der Ansicht, dass Altersarmut bei Erwerbsminderungsrentnern ein großes Problem darstellt. Ich finde es ein Unding, dass rund ein Sechstel der Bezieher einer EM-Rente auf ergänzende Grundsicherungsleistungen angewiesen sind. Zum Vergleich: Grundsicherungsbezug spielt in der Bevölkerung im Erwerbsalter (unter 10%) und erst Recht bei Rentnern (um die 3%) eine deutlich kleinere Rolle. Genau aus diesem Grund war es uns als SPD-Fraktion wichtig, etwas für Menschen in Erwerbsminderung zu tun, wie wir es mit der zweimaligen Verlängerung der Zurechnungszeiten getan haben.
Die neuen Regelungen bei der EM-Rente sind also nicht dazu gedacht, Menschen zu benachteiligen - im Gegenteil: Sie sollen bestehenden Ungerechtigkeiten gerade entgegenwirken, wenn sie sie auch nicht vollständig bekämpfen können. Ihr Anliegen werde ich auch weiterhin in meine Arbeit mit einbeziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Tack
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Kerstin Tack MdB | Bundestagsbüro
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Kerstin Tack MdB | Funktionen im Bundestag
• Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit und Soziales
• Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales