Frage an Kerstin Tack von Miro T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Tack,
ich möchte gerne erfahren, wie Sie zu der geplanten neuerlichen Einführung der Vorratsdatenspeicherung stehen, und weshalb es die SPD nun befürwortet, mich anlasslos zu überwachen?
Ergänzend dazu:
- Welche neuen Erkenntnisse haben die bisherige Position der SPD kurzfristig geändert?
- Warum soll die Unschuldsvermutung nicht mehr gelten?
- Welche Belege gibt es für die Wirksamkeit dieses Instruments?
- Weshalb hat das Gutachten des Max Planck Instituts, das die Bundesregierung selbst beauftragt hat und das die Wirksamkeit widerlegt, Unrecht?
- Wie werden Whistleblower noch gesichert kommunizieren können?
- Welche Fallbeispiele aus anderen Ländern sind Ihnen bekannt, in denen die Vorratsdatenspeicherung nachweislich zum Ermittlungserfolg beigetragen hat und nicht widerlegt ist wie bei Anders Breivik, den NSU Morden, den Charlie Hebdo Attentaten?
- Empfehlen Sie mir, aufgrund der anscheinend sehr hohen Gefährdungslage nicht mehr in Länder zu reisen die die Vorratsdatenspeicherung abgeschafft haben, wie z.B. die Niederlande, Bulgarien oder die Slowakei?
Freundliche Grüße,
Miro Tunk
Sehr geehrter Herr Tunk,
vielen Dank für Ihre Nachricht zu den geplanten Regelungen zur Vorratsdatenspeicherung. Ich gebe Ihnen Recht, dass das Thema nicht leicht zu behandeln ist, da hier ein fairer Kompromiss zwischen Bürgerrechten und effektiver Strafverfolgung gefunden werden muss. Grundsätzlich stehe ich der Vorratsdatenspeicherung kritisch gegenüber. Wie Sie wissen, hat die Debatte dazu aber gerade erst begonnen. Ich werde daher zunächst alle Argumente sorgfältig prüfen und dann erst mein Abstimmungsverhalten entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Tack