Frage an Kerstin Radomski von Leon D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Radomski,
ich habe eine Frage zum Thema Integration, denn da interessiert mich Ihre persönliche Sichtweise. Wenn man die letzten Jahre durch die Stadt läuft, den Fernseher anmacht oder Zeitung liest, stellt man fest das sich die Zahl derer, die sich durch Kleidung oder religiös begründeten Forderungen an die Gesellschaft abgrenzen, stetig wächst. Wie glauben Sie, kann man dieser Fehlentwicklung der staatlich geduldeten Parallelgesellschaften entgegentreten und eine echte Integrationsbereitschaft fördern. Nicht jeder ist mit diesem Umbau der Gesellschaft einverstanden und heißt diese Entwicklung gut. Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr D.,
vielen Dank für Ihre Nachricht zum Thema Parallelgesellschaften.
Ich erwarte von allen Menschen, die hier in Deutschland dauerhaft leben, dass das Grundgesetz geachtet wird. Wir wollen, dass sich diejenigen, die dauerhaft oder für einige Jahre in Deutschland leben, in unsere Gesellschaft integrieren. Die Voraussetzung für eine Integration haben wir in einem Integrationsgesetz geschaffen. Wer sich der Integration verweigert und unsere Rechtsordnung missachtet, muss mit dem Verlust der Aufenthaltsberechtigung und der Abschiebung rechnen.
Ihren Vorwurf, dass der Staat Parallelgesellschaften duldet, möchte ich entgegentreten. Wir dulden keine Parallelgesellschaften. Unsere Gesetze und unser Rechtstaat stehen über Ehrenkodex oder Scharia. Wenn Menschen versuchen sich abzugrenzen, müssen wir ihnen klar machen, dass dies nicht geht. So gehören für mich beispielweise Mädchen und Jungen gemeinsam in die Schule und in den Sportunterricht, eine Vollverschleierung lehne ich ab.
Die Werte unserer freiheitlichen Gesellschaft sind für mich nicht verhandelbar.
Ich hoffe, ich konnte auf Ihre Fragen eingehen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Kerstin Radomski