Frage an Kerstin Kühn von Henrike L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Hallo Frau Kühn,
eine lange vertriebene und streng geschützte Tierart kehrt endlich in unser Bundesland zurück.
Leider kommt es bereits zu ersten Wildereien, also illegalen Tötungen von Wölfen.
Herr Bartsch zieht auf Bundesebene eine Lockerung des Jagdgesetzes und somit eine Verstoß gegen internationale Artenschutzabkommen in Betracht. Für viele ist dies ein Grund, ihre Partei nicht zu wählen.
Was ist Ihnen für Ihren Wahlkreis wichtiger: Die Stimmen von Jägern und Hobby-Jägern, die unsere Wälder unsicher machen wollen, oder der Schutz der natürlichen Entwicklung, dem sich die BRD international verschrieben hat.
MfG, H. L.
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
ich bin der Meinung, dass die von Ihnen am Schluß gestellte Frage doch sehr vereinfacht. Hier geht es nicht zuerst um die Frage Hobby-Jäger oder natürliche Entwicklung. Das vereinfacht das reale Problem sehr. Natürlich ist es schön, wenn eine streng geschützte Tierart wieder zurückkeht und illegale Abschüsse sind schärfstens zu verurteilen und entsprechend zu verfolgen. Und natürlich geht es auch darum, internationale Artenschutzabkommen einzuhalten. Demgegenüber stehen aber auch andere Interessen-und damit meine ich ausdrücklich nicht die, der von Ihnen genannten Jägern und Hobbyjägern. Aber es gibt mittlerweile auch Schäden im Breich der Landwirtschaft, die bei der Betrachtung eine Rolle spielen müssen. Der Wolf ist eben nicht in eine unberührte Naturlandschaft zurückgekehrt, sondern in eine Kulturlandschaft. Und das führt zu Konflikten. Insofern beobache ich mit Intersse, wie z.B. im Land Brandenburg Wege gesucht werden, den Interessenausgleich zwischen Artenschutz und Landwirtschaft herzustellen. Das eingeführte Wolfsmanagement ist dazu ein erster Schritt.
MIt freundlichen Grüßen
Kerstin Kühn