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Kerstin Kaiser
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Frage von Wolfgang S. •

Frage an Kerstin Kaiser von Wolfgang S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Warum sind die Fraktionsmitglieder ihrer Partei ausschließlich Personen mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluß?
Wäre es für die Demokratie nicht besser, Personen aus ALLEN Bevölkerungsschichten an der politischen Willensbildung IM Parlament teilhaben zu lassen und dadurch die Demokratie zu stärken?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schulz,

ich teile Ihre Meinung, dass Abgeordnete des Parlaments möglichst verschiedene Berufe und Erfahrungen haben und breite Bevölkerungsschichten repräsentieren sollten. Das versuchen wir auch unbedingt zu beachten. Aber das Bild ganz allein auf die jetzigen Bildungsabschlüsse der gewählten Abgeordneten einer bestimmten Fraktion zu beziehen, reicht vielleicht nicht ganz aus. Übrigens haben wir in der Fraktion DIE LINKE im Landtag auch mehrere KollegInnen, die einen Beruf gelernt, aber nicht studiert haben. Wir haben technische, soziale, pädagogische Berufe. Einige haben in der Zeit der Wahlperiode studiert oder sich anderweitig weitergebildet. Wir als LINKE sind eine der wenigen Parteien, die mindestens 50% Frauen nominieren und deren Fraktionen so auch immer mindestens zur Hälfte aus Frauen bestehen. (Sie wissen ja sicher, dass Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, aber im Landtag und Bundestag immer noch nicht entsprechend vertreten sind.)

Wenn Sie die aktuelle Liste meiner Partei DIE LINKE zu den Landtagswahlen ansehen, können Sie, glaube ich, sehen, dass wir aus ganz verschiedenen Generationen, Berufen und Bereichen kommen und auch durchaus nicht alle einen Hochschulabschluss haben.

Aber das entscheidende Argument für mich ist ein ganz anderes: Die Wahl treffen ja am Ende Sie, die WählerInnen! Gewählt werden wir Abgeordneten alle von unseren MitbürgerInnen vor Ort. 44 von 88 Landtagsabgeordneten werden durch die relative Mehrheit der so genannten "Erststimmen" in den Wahlkreisen direkt in den Landtag gewählt. Und da wählen Sie ja nach Ihren Vorstellungen und Interessen, nicht nach einem Landesdurchschnitt.

Die andere Hälfte der Abgeordneten zieht über die Listen der Parteien ein. Insofern ist da ein theoretisches Optimum schwer festzulegen und einzuhalten.

Ich hoffe sehr, Ihre Frage beantwortet zu haben und hoffe, sie gehen am 14. September zur Wahl und finden eine/n Kandidatin/en und eine Partei, die Ihre Vorstellungen von Demokratie, Gleichheit und Meinungsvielfalt teilen.

Herzliche Grüße und alles Gute für Sie.