Frage an Kerstin Griese von Heike R. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Griese,
die Armutsgrenze für eine allein stehende Person liegt derzeit bei einem Einkommen von €979,-
Die SPD "warnt" vor Altersarmut. Ist dies nur eine populistische, möchte sogar sagen, verlogene, Ansage? Wo doch Ihr Parteigenosse Müntefering 600,-€ Alterrente, also 300,-€ unter der Armutsgrenze (!!!), für ausreichend hält? Klar das Müntefering davon nicht leben muss, aber dem Rentner ist dies gerne zuzumuten, oder?
Quelle:https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/ex-vizekanzler-m%C3%BCntefering-600-euro-113127815.html
Verraten Sie bitte, wie sozial ist die SPD eigentlich noch?
Noch eine ganz wichtige Frage, weshalb hat keiner der SPD Entscheidungsträger sofort öffentlich Position gegen diesen unsäglichen Müntefering bezogen???
Heike Rogall
Sehr geehrte Frau Rogall,
ich schätze abgeordnetenwatch.de als eine Plattform, auf der es um einen konstruktiven Dialog geht. Ich finde es schade, dass Sie offensichtlich kein Interesse an einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema haben und mögliche Argumente schon vorab als „verlogen“ bezeichnen. Leider sind Sie bei finance.yahoo.com zudem auf eine Quelle hereingefallen, die mit völlig falschen Zahlen und Begriffen hantiert.
Die Armutsrisikoschwelle liegt für Singles bei 917 Euro und für Paare bei 1376 Euro ( https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialberichterstattung/Methoden/ErlaeterungenSozialberichterstattung.html ). Franz Müntefering hat sein Beispiel unmissverständlich auf eine verheiratete Frau bezogen. Ob deren Zwei-Personen-Haushalt armutsgefährdet ist, können wir nur dann berechnen, wenn wir die Rentenansprüche des Mannes kennen (plus private Vorsorge, betriebliche Alterssicherung, Einkünfte aus Erbschaften, Kapitalvermögen etc.).
Noch geht es den meisten Rentnerinnen und Rentnern im Vergleich zur Gesamtbevölkerung relativ gut. Wenn jetzt die Generation den Ruhestand erreicht, die selbst nur wenige Kinder bekommen hat, und zunehmend Menschen mit gebrochenen Erwerbsbiografien in Rente gehen, wird die Situation deutlich schwieriger. Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) wird noch in diesem Herbst ein umfangreiches Konzept vorlegen, wie auskömmliche Altersbezüge gesichert werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Griese