Frage an Kersten Steinke von Gunda K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Naumann,
danke für Ihre Antwort auf meine Anfrage. Die von Ihnen genannten Forderungen betreffen vorrangig Alleinerziehende mit kleinen Kindern. Ich bin seit 10 Jahren mit meinen Kindern allein, inzwischen sind sie zwar groß, aber nicht finanziell selbständig. Die Kosten sind gestiegen, Schule und Studium fordern ihren Tribut, Urlaub hatten wir schon lange nicht mehr, kulturelle Höhepunkte können wir uns eigentlich nicht leisten und Entlastung ist nur mit der finanziellen Selbständigkeit der Kinder in Sicht.
Wie unterstützt Ihre Fraktion nun Alleinerziehende mit "großen" Kindern jenseits des 12. bis zum 25. Lebensjahr? Auch diese Kinder sind, stärker noch als kleine, von sozialer Isolation, aber auch in der Folge von Drogensucht, psychischen Erkrankungen oder Kriminalität bedroht. Zum Glück sind wir davon noch verschont geblieben, aber es waren und sind harte Jahre! Ein bisschen Unterstützung wäre sehr angenehm, da gab es beispielsweise eine "Thüringen-Card", mit der Familien, wie wir, Ermäßigungen in kulturellen Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten und Sportstätten bekamen. Auch der Steuerfreibetrag der Steuerklasse II, gestrichen 2004/2005, zählte dazu. Wie stehen Sie zu der Problematik aus dieser Sicht? Leider gibt es für Berufstätige kaum Möglichkeiten, Wahlveranstaltungen im Kyffhäuserkreis zu besuchen, so dass ich meine Anfragen über dieses Online-Forum stellen muss.
Mit freundlichen Grüßen
Gunda Könitzer
Sehr geehrte Frau Könitzer,
Alleinerziehende mit großen Kindern haben es natürlich besonders schwer, nicht nur weil die Ansprüche der Heranwachsenden größer werden, sondern weil Ausbildung und Studium kaum zu finanzieren sind. An Urlaub und Kulturveranstaltungen, technische Ausstattung für die Kinder (Computer etc.) und Dingen des alltäglichen Lebens muss gespart werden. Deshalb setzen wir uns schon lange für eine größere Gerechtigkeit ein, denn Alleinerziehende, Behinderte, Hartz-IV-Empfänger selbst Arbeitende in prekären Beschäftigungsverhältnissen und Rentner leiden besonders unter den Gesundheits-, Steuer-, Arbeits- und Wirtschaftsreformen der letzten Jahre. Unser Ansatz ist daher ein ganz anderes Steuer-, Wirtschaft- und Sozialkonzept. Darin ist insbesondere den Benachteiligten dieser Gesellschaft ein existenzsicherndes, am Leben teilhabendes gesellschaftliches Niveau und höherer Lebensstandard zuzusichern.
Wir wollen keine Zwei-Klassenbildung oder Zwei-Klassenmedizin. Eine bedarfsorientierte, armutsfeste Kindergrundsicherung inkl.Kindergelderhöhung, auch während der Ausbildung, kostenlose Schulbildung (inkl. Schulbücher), Lehre mit angemessenem Lehrgeld und Studium ohne Studiengebühren, Bafög-Erhöhung, Sport- und Freizeitangebote in Schulen, steuerliche Entlastung der Eltern oder Elternteile mit Kindern und mit geringem Einkommen, Sozialtickets, die Abschaffung der Zumutbarkeitskriterien, die Befreiung von Zuzahlungen etc. sind nur einige Beispiele unseres Konzepts.
Ihr Vorschlag einer „Thüringen-Card“ ist sehr unterstützenswert, zumal so etwas in ähnlicher Form in einigen Großstädten bereits existiert. Dafür sind jedoch die Bundesländer, Kommunen und Gemeinden in die Pflicht zu nehmen.
Da ich meine Wahlkampfveranstaltungen nicht nur tagsüber organisiert habe, lade ich Sie gern zu meinen Abendveranstaltungen ein:
- Reinhold Andert, Autor und Liedermacher: “Ein Lesekonzert” am 18. September 2009,19:00 Uhr, Artern, Stadtbibliothek;
- Peter Sodann, Schauspieler und Regisseur: “Keine halben Sachen” am 23. September 2009, 19:00 Uhr, Bad Frankenhausen, Thüringer Hof;
- Barbara Thalheim und Jean Pacalet: Lieder und Chansons am 24. September 2009, 19:00 Uhr, Sondershausen, Stadtbibliothek.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei. Sie können sich auch gern auf meiner Homepage www.kersten-naumann.de weiterinformieren.
Mit freundlichen Grüßen
Kersten Naumann