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Frage von Adalbert K. •

Frage an Kersten Artus von Adalbert K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geherte Frau Artus,

bei Anne Will in der Runde am Sonntag war eine Unternehmerin mit einem Reinigungsunternehmens, die mit Müh´ und Not 7,50 €; Stundenlohn zahlen kann. Von den 11 €;, die ihre Auftraggeber zahlen, sind wegen der Nebenkosten nur 90 Cent übrig. Bei einem Mindestlohn von 8 €; lohnt sich das Unternehmen nicht mehr. Allerdings sagte diese Dame auch, dass sie sich nicht mehr am Markt halten könnte, wenn sie von den Kunden mehr als 11 €; abfordert, weil andere billiger sind. Ich seh da die Untenehmerin (Sie schien mit doch recht sozial eingestellt zu sein.) in einer gewissen Zwickmühle.

Vor längerem war bei Anne Will - oder vielleicht auch noch bei Sabine Christiansen - eine Bäckermeisterin zu Besuch, die erklärte, dass sie wegen der Ketten ( Lidl, Aldi., ich bin mir nicht mehr sicher, ob sie diese Firmen namentlich genannt hat der ob ich es so inerpretiert habe.) nur 5 €; Stundenlohn zahlen kann.

Meine Frage: Was kann die Politik dafür tun, kleine Unternehmen in die Lage zu versetzen, anständige Löhne zu zahlen, anstatt zu beklagen, dass es anders nicht geht ?

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Adalbert Klimkeit,

vielen Dank für Ihre Frage. Zunächst möchte ich Ihr Zahlenbeispiel kommentieren: Die Selbstständigen, die auf Aufträge von größeren Betrieben angewiesen sind – hier eine Reinigungsunternehmerin – sind komplett abhängig und einem gnadenlosen Wettbewerb ausgeliefert. Die „Großen“ geben jenen den Auftrag, die die günstigsten Angebote machen. So werden die „Kleinen“ gezwungen, Kosten zu reduzieren – oft eben die Löhne und Gehälter. So gehen kleine Betriebe aber auf Dauer kaputt. Dass sich die Unternehmerin, die bei Anne Will aufgetreten ist, irgendwann nicht mehr am Markt halten kann, liegt also ursächlich nicht an den Gehältern, sondern an den ruinösen Gesetzen des freien Marktes. Hätten allerdings alle Betriebe - große wie kleine - auf Personalkosteneben gleiche Bedingungen, nämlich den gesetzlichen Mindestlohn, könnte über die Gehälter kein Preiskampf ausgefochten werden.

Die Linke setzt sich daher für einen gesetzlichen Mindestlohn ein. Er nutzt auch und gerade kleinen Betrieben.

Mit freundlichen Grüßen
Kersten Artus