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Frage von Peter Z. •

Frage an Kersten Artus von Peter Z. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Artus,

die Nachrichten über die aktuelle Ebola-Epidemie bringen mich dazu, mich mit einem Anliegen an Sie als Mitglied des Gesundheitsausschusses zu wenden.

Ich arbeite als Pflegekraft in einem großen Hamburger Krankenhaus. Vor einiger Zeit habe ich an einer betriebsinternen Fortbildung zur Vorbereitung auf mögliche zukünftige Pandemien in Hamburg teilgenommen.

Betroffen machte das Resümee dieser Veranstaltung: Angesichts der zahlreichen, weltweit auftretenden Infektionskrankheiten ist es nicht die Frage ob, sondern nur wann die nächste große Pandemie in Hamburg auftreten wird.

Zynische Heiterkeit löste dagegen die Aussage aus, dass im Falle einer schweren Pandemie mit einem Personalausfall von 30-50% in Hamburger Kliniken gerechnet wird. Gelacht wurde deswegen, weil bereits jetzt die Personalknappheit in unserer Einrichtung so groß ist, dass selbst ohne Krankenstand die nötigsten Pflegetätigkeiten kaum noch zu schaffen sind. Eine einzige kranke Kollegin kann die Abläufe auf einer Station schon zusammenbrechen lassen. Niemand konnte sich vorstellen, wie bei einem massenhaften Personalausfall bei einer Pandemie der Klinikbetrieb aufrechterhalten werden soll.
So weit ich die Situation in den Hamburger Krankenhäusern überblicke scheint dies ein Problem zu sein, das überall besteht.

Ich möchte nun gerne von Ihnen wissen, ob der Bürgerschaft diese Problematik bewusst ist, und ob diesbezüglich an Lösungen gearbeitet wird.

Wie wollen Sie die Krankenhausversorgung im Pandemiefall aufrechterhalten, wenn es zu den prognostizierten Personalausfällen kommt?

Gibt es Gesetzesinitiativen für eine Mindestpersonalbesetzung in Kliniken, die dem erhöhten Personalbedarf im Pandemiefall gerecht werden?

Wer trägt die Verantwortung, wenn durch geplanten Personalmangel in Kliniken Menschen zu Schaden kommen?

Mit freundlichen Grüßen

Peter Zimmer

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Herr Zimmer,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Personalsituation in unseren Krankenhäusern wird immer bedrohlicher. Uns erreichen Berichte, die mich daran zweifeln lassen, ob die Patientinnen und Patienten noch ausreichend und optimal versorgt werden. Dies hat mehrere Ursachen, die auch in der Form der Finanzierung des Gesundheitswesens liegen. Aber auch die Privatisierung der Krankenhäuser trägt dazu bei, dass Wettbewerb und Betriebswirtschaft die Versorgung diktieren und nicht mehr ausschließlich das menschliche Wohlbefinden. Das hat dramatische Auswirkungen auf die Pflegefachkräfte, die das Herzstück einer guten stationären Versorgung sind.

Ich habe bereits zu Zeiten der EHEC-Epidemie darauf hingewiesen, dass die Krankenhäuser nicht richtig auf derartige Notsituationen eingestellt sind. Und dass es angemessene Katatrophenschutzübungen geben muss, die sich - in diesem Fall - darauf einstellen, einen massenhaften Ansturm von Durchfallpatientinnen und -patienten zu versorgen. Ich hatte damals wie heute den Eindruck, dass die Situation der Bürgerschaft nicht ausreichend bewusst ist. Und dem Senat auch nicht.

Das Personal wird in derartigen Ausnahmesituationen immer übermaßen beansprucht - weil auch auch schon der Normalbetrieb oft wie eine Notsituation aussieht. Ich kann und werde Ihre Frage daher zum Anlass nehmen, eine Anfrage an den Senat zu stellen. Ich werde die Antwort alsdann auf meiner Website veröffentlichen. Nehmen Sie auch gern direkt mit mir Kontakt auf, wenn ich dann weiter tätig werden soll. Sie erreichen mich telefonisch unter 040/18121800.

Mit freundlichen Grüßen

Kersten Artus