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Kersten Artus
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Frage von Regina N. •

Frage an Kersten Artus von Regina N. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Frau Artus,

ich vermisse den Bereich KULTUR, was hoffentlich nicht bedeutet, dass es in Hamburg keine Kultur mehr gibt. Denn es sollte nicht weniger, sondern viel mehr für die Kultur getan werden.

Meine Frage: Werden Sie sich für den Erhalt des Savoy-Kinos in St. Georg einsetzen? Der beste Kinosaal der Stadt muss erhalten bleiben, für die Menschen in St. Georg und in ganz Hamburg. Man kann nicht sämtliche kulturellen Einrichtungen, die ein mehr als Mainstream-Kultur bieten, schließen. Hamburg braucht kulturelle Einrichtungen, die auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich sind und an denen sich die Menschen aktiv beteiligen können. Das Savoy als kommunales Kino könnte genau diesen Zweck erfüllen.

Vielen Dank!

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau Nickelsen,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Ich bin für den Erhalt des Kinos aus. Es bietet als kommunales Kino ein hamburgweit ausstrahlendes Programm. Das ehemalige "Savoy"ist für CineastInnen zudem ein wirklich bedeutender Ort: Hier wurde 1957 erstmals in Europa auf Superbreitleinwand vorgeführt. Es droht konkret der Abriss, denn der Hauseigentümer hat bereits mitgeteilt, hier ein Hotel bzw. eine Hotelerweiterung unterzubringen. Davon hat St. Georg nun wirklich mehr als genug!

Für mich bedeutet der Erhalt des Kinos ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige Kultur- und Stadtteilpolitik. Die Revitalisierung des
kulturellen Angebots in St. Georg trägt erste Früchte, wenn wir die Wiedereröffnung des Hansa-Varieté, die Veranstaltungen im Politbüro, der Geschichtswerkstatt oder des Kulturladens St. Georg sehen. Das Savoy ist Bestandteil davon und es wäre ein fatales Signal für die Stadtteilentwicklung, es erneut zu schließen. Die Initiative "Ahoj Savoy - Kino aus St. Georg für Hamburg", die sich für den Erhalt des Savoy einsetzt, hat zudem ein solides Finanzkonzept entwickelt.

Das gemeinnützige Savoy ist außerdem hervorragend für Kooperationen geeignet, etwa mit dem Filmhochschulen, für Ausstellungen aber auch für Tagungen. Es steht auch nicht in Konkurrenz mit den anderen Kinos in der Stadt, die vorwiegend privatwirtschaftlich finanzierte Erstaufführungen anbieten. Es ist eine kulturelle Bereicherung!

Ich bin übrigens heute Nachmittag ab 17 Uhr vor Ort, weil im "Metropolis" die "Woche der Vielfalt - Vielfalt in der Arbeitswelt" eröffnet wird. Vielleicht haben Sie ja Zeit und Lust, ebenfalls vorbeizuschauen.

Freundliche Grüße,
Kersten Artus