Frage an Kersten Artus von Martin K. bezüglich Frauen
Guten Tag!
Frau Artus - erlauben Sie mir bitte nochmals nachzuhaken. Lassen Sie sich jedoch ruhig Zeit mit Ihrer Antwort, ich habe es nicht eilig.
Zum einen: Sie sagen, dass RTL seinen Beitrag im Nachhinein als Satire bezeichnet hat und ihn sehr übertrieben dargestellt hatte.
Jedoch beziehe ich mich überhaupt nicht auf die ebenfalls genannten Begriffe Rassismus oder Sexismus. Diese erschienen mir in diesem Zusammenhang bereits zu überzogen, als dass ich sie nicht von mir aus bereits ausgeblendet hätte.
Mir geht es rein um ihre getätigten Äusserungen - und lassen sie mich in den Raum werfen, dass, hätte ich es nicht eine Politikerin sagen sehen, ich eine reine Off-Berichterstattung rein auf RTL bezogen und nie wieder darüber nachgedacht hätte.
Verstehen Sie mich hier nicht falsch. Ich hätte nichts gegen ein Kind im Rollstuhl, ein kurzhaariges Mädchen oder mehr Mädchen.
Jedoch wage ich zu behaupten, schließlich erinnere ich mich an meine ersten Schulbücher und damals hatte die Printarbeit an diesen noch nicht diese Aufmerksamkeit, nie darüber nachgedacht zu haben wieso Mimi - so hiess die Protagonistin, kurze Haare (!) hatte - und keine langen.
Das bestehen auf Migrantenkinder führe ich eher auf das allgegenwärtige Anbiedern und Schönreden eines Multikultiprojekts, das mittlerweile eher fragwürdige Ausmaße annimmt, zurück. Ich kenne die Situation an Grund- und Haupt- sowie auch an einigen Realschulen sehr genau, und auch ein trautes schönes Zusammensein, wie es in einem solchen Buch gewünscht wird, wird Kinder nicht von ihren späteren Erfahrungen schützen - das jedoch nur am Rande.
Der Punkt Ihrer Antwort, der mich weiter in ein Halswirbelschleudertrauma treibt ist ihre Aussage, dass bei der traditionellen Familie die Kinder unter der Abwesenheit des Vaters leiden - ich verlasse Sie nun mit der Frage, wo eine "karrierebewusste" Frau plus Hausmann oder wahlweise das Abstellen der Kinder in Tagesstätten und Horten hier einen Vorteil bieten.
MfG
Martin Kunzmann
Lieber Herr Kunzmann,
ich lese aus Ihrem Text zwei Passagen heraus, bei denen Sie eine erneute Entgegnung erbitten.
Zum einen: Spiegel TV - sendet übrigens auf Vox und nicht auf RTL - hat ein Zitat von mir in einen falschen Zusammenhang gestellt (Svetlanas Zöpfe). Vielleicht schauen Sie sich meine erste Antwort daraufhin noch einmal genau an und vergleichen dies mit der ausgestrahlten Szene am Ende des TV-Beitrages. Sie wissen ja, wo Sie im Internet das Video finden.
Zum anderen: Ich bin grundsätzlich dafür, dass die Vielfalt familiärer Strukturen abgebildet wird. Die Familie mit dem Modell des ernährenden Vaters/Mannes ist zudem nicht ideal, weil in dieser Konstellation der Vater/Mann häufig abwesend ist. Dies hat häufig Folgen, die weder für die betroffenen Kinder, noch für die Frau und auch den Mann als Individuum vorteilhaft sind. Ich finde, die Politik hat die Aufgabe, auf diesen Umstand aufmerksam zu machen und mit einem Buch, deren Herausgeberin die Bürgerschaft ist, nicht ein Familienmodell zu verbreiten, dass (immer noch) falsche Erwartungen weckt. Eben das traute schöne Zusammensein, dass Sie offensichtlich ja selbst unrealistisch finden.
Letzte Anmerkung: Konkrete Maßnahmen zur Förderung der Integration vorzuschlagen und durchzusetzen, sollte vor dem Hintergrund, den Sie mit Ihren Kenntnissen an Grund- Haupt- und Realschulen andeuten, eigentlich Ihre Zustimmung finden. Anbiederei und Schönreden kann ich nicht erkennen. Oder sind Sie auch so einer, der sagt: Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ...? Dann verstehe ich, warum Sie meine erste Antwort nicht zufriedengestellt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Kersten Artus