Frage an Kees de Vries von Axel J. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr de Vries,
Können Sie mir bitte eine Antwort auf meine letzte Frage geben, da Copy & Paste mit Textbausteine meine Frage nicht beantwortet.
Was die letzte mir bekannte Anhörung von "Experten" und einem Wissenschaftler (Prof. Dr. Bernhard-Michael Mayer - Bereichsleiter Pharmakologie & Toxikologie) anbelangt, so sind diese Erkenntnisse in ihrer letzten Antwort nicht berücksichtigt worden. Hier ein paar Kernaussagen:
- "Es gibt keinen Hinweis auf Toxizität von Propylenglycol"
- "nicht schädlich für die menschliche Gesundheit"
- "Wenn man jetzt vergleicht die Inhaltsstoffe von Tabakrauch mit den gemessenen Emissionen aus E-Zigaretten, dann sieht man, dass die Annahme einer Schädlichkeit nicht plausibel ist"
- "Letztendlich ist das Argument der fehlenden Langzeitstudien ein Scheinargument. Das ist eine Worthülse, mit der man jedes Produkt bis zum Sankt Nimmerleinstag verhindern kann"
- "Ich möchte noch einmal betonen, dass ich das vom DKFZ angedachte Verbot von Aromastoffen und von Zusatzstoffen in E-Zigaretten als ethisch verwerflich betrachte. Es ist ethisch bedenklich. Es wird Wissenschaft verzerrt und vereinnahmt. Es werden ethische Standards mit Füßen getreten"
- "...es ist ein „Zu Tode regulieren“, kein Verbot aber ein zu Tode regulieren der E-Zigaretten aus ethisch verwerflichen Motiven."
Quelle "Wortprotokoll":
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse18/a10/anhoerungen/oea-tabakerzeugnisse-17-02-2016/404036
Ich möchte sie bitten das Protokoll nochmals vollständig zu lesen, da es anscheinend Missverständnisse gibt.
Werde Aussagen von Wissenschaftlern ignoriert, welche nicht die Meinung des DKFZ beinhalten?
Wenn die E-Zig das Potential hat vom tödlichen Rauch zu lassen, wäre das nicht eine Change, statt mit Einschränkungen/Verbote diese Change zu vertun? Menschen ein gesünderes Leben zu ermöglichen und zu fördern, statt einzuschränken?
Mit freundlichen Grüßen
Axel Johannes
Sehr geehrter Herr Johannes,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Lassen Sie mich vorweg bemerken, dass Rauchen nicht nur in den Industrieländern die wichtigste vermeidbare Ursache für Invalidität und vorzeitigen Tod ist, sondern dass dies für uns Anlass sein muss, nicht nur auf Verhaltensänderungen der Rauchenden zu setzen, vielmehr sind strukturelle Maßnahmen zu ergreifen, um die Nichtrauchenden zu schützen.
Ein besonderes Anliegen ist mir in diesem Zusammenhang der Schutz von Jugendlichen. Denn es ist wissenschaftlich bewiesen: wer bis zu seinem 20. Lebensjahr nicht mit dem Rauchen begonnen hat, wird dies wahrscheinlich auch später nicht tun. E-Zigaretten und E-Shishas gehören daher nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung, dem mit dem Gutachten des Wissenschaftsrats bescheinigt wird, einen wesentlichen Beitrag zum gesundheitlichen Verbraucherschutz in der Bundesrepublik zu leisten, kommt in einer Bewertung zum Schluss, dass diese Produkte gesundheitliche Risiken bergen. Auch das Krebsforschungszentrum warnt vor dem Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas. Es sei zu befürchten, dass der Konsum von nikotinfreien Produkten zum Einstieg ins Rauchen führe, Rauchen werde simuliert und eingeübt, die Hemmschwelle für den Konsum einer „echten“ Zigarette sinke. Des Weiteren wurde in der Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2014 festgestellt, dass jeder fünfte Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren schon einmal E-Shishas probiert hat und dass gut 11 Prozent entweder E-Shishas oder E-Zigaretten konsumiert haben, ohne jemals eine klassische Zigarette geraucht zu haben. Genau deswegen müssen wir dafür Sorge tragen, dass diese Produkte nicht zum Zeichen eines Lifestyles werden. In der Expertenanhörung wurde neben dem von Ihnen zitierten Prof. Mayer, auch solchen Stimmen das Wort gegeben.
Prof. Mayer etwa hat sich sogar dahingehend eingelassen, dass zu viel Sauerstoffaufnahme wohl auch schädlich sei. Auf dieser Ebene und mit diesem Argumentationsmuster kann ich Herrn Prof. Mayer nicht folgen.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass es zu diesem Zeitpunkt auch noch keine Langzeitstudien über mögliche Schäden etwa durch das auch von Ihnen angeführte Propylenglykol gibt. Es gilt, wie ausführlich dargelegt, dieses Risiko zu minimieren.
Ich hoffe, damit wurden Ihre noch offenen Fragen geklärt.
Freundliche Grüße
Kees de Vries