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Katrin Schindele
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Frage von Mirko S. •

Guten Tag Frau Schindele in anderen Ländern wurden die Bußgelder komplett zurückerstattet, weil deren Gerichte so entschieden haben. Warum gibt es in Deutschland keine vernünftige Aufarbeitung und

warum hat nur dieAFD einen Ausschuss zu dem Thema? Alle anderen Parteien scheinen null Interesse an einer näheren Beleuchtung der Geschehnisse zu haben, ist das der Rechtsstaat von dem Sie reden?
Find ich ein bisschen merkwürdig, immerhin wurden über viele Monate schwere Einschränkungen verordnet und damit viel Schaden angerichtet....

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Sehr geehrter Herr S.,

Ihre Fragen sprechen mehrere Themen an, die in der öffentlichen und politischen Diskussion kontrovers diskutiert werden. Ich werde die Punkte einzeln aufgreifen:

Rückerstattung von Bußgeldern in anderen Ländern: Es wurden Bußgelder aus der Zeit der Corona-Maßnahmen zurückerstattet nachdem Gerichte bestimmte Regelungen als unrechtmäßig eingestuft haben. 

Eine pauschale Zurückerstattung aller Bußgelder in anderen Länder gab es nicht. 

Untersuchungsausschüsse und politische Aufarbeitung: Im Landtag von Baden-Württemberg gab es dazu eine Enquete-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft“. Der Abschlussbericht ist auf der Homepage des Landtags von Baden-Württemberg zu finden. 

Rechtsstaatlichkeit: Der Rechtsstaat bedeutet, dass Gesetze und Entscheidungen einer rechtlichen Prüfung unterliegen. Während der Pandemie wurden viele Entscheidungen unter großem Zeitdruck getroffen, was zu Fehlern geführt haben mag. Rechtliche Mechanismen zur Überprüfung waren und sind weiterhin intakt: Gerichte haben manche Maßnahmen gekippt oder eingeschränkt, und Einzelpersonen konnten sich erfolgreich gegen Bußgelder oder Einschränkungen wehren und manche Maßnahmen wurden von Gerichten als rechtmäßig eingestuft.

Einschränkungen: Die Corona-Maßnahmen haben zweifellos massive Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben gehabt. Es gibt breite gesellschaftliche und wissenschaftliche Debatten darüber, ob und welche Maßnahmen verhältnismäßig waren. Diese Diskussion wird auch zukünftig wichtig bleiben, um aus der Pandemie zu lernen und bessere Strategien zu entwickeln.

Insgesamt bleibt die Aufarbeitung der Corona-Zeit ein kontroverses und emotionales Thema. Die Meinungen darüber, wie intensiv und auf welcher Ebene diese Aufarbeitung erfolgen sollte, gehen stark auseinander. Wichtig ist dabei, die bestehenden rechtlichen Möglichkeiten wahrzunehmen und gleichzeitig eine sachliche Diskussion zu führen, um bei kommenden Krisen gut vorbereitet zu sein.


 

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