Fragen und Antworten
Über Katrin Lögering
Katrin Lögering schreibt über sich selbst:
Ich bin Katrin Lögering, wurde 1990 in Nordhorn geboren und verbrachte meine Kindheit in Twist im Emsland. Nun wohne mit meinem Hund, zwei Katzen und meinem Lebenskomplizen seit 12 Jahren in der Dortmunder Nordstadt – Dortmund und das Ruhrgebiet sind mein Wahl-Zuhause <3.
Ich bin die erste in meiner Familie, die Abitur machte, die erste, die den Weg an eine Hochschule gefunden hat und die erste, die die Großstadt dem Landleben vorzieht.
Schon in der Grundschule habe ich verstanden, dass Bildung viel zu häufig vom Geldbeutel der Eltern abhängt. Wenn es als untypisch galt, dass ich als junge Frau gut in Chemie und Physik war, und mir niemand diese Leidenschaft zutraute, fühlte ich mich missverstanden. Wenn ich ein Studium anstrebte und die einzige Hürde die Finanzierungsfrage war, empfand ich dies als ungerecht. Dies ist keine Geschichte, die Mitleid erregen soll – es ist eine ganz normale Geschichte, in unfassbar vielen Haushalten im ganzen Land.
Meine Bildungsbiographie war voller Hürden. Meine Eltern konnten mich auf meinem Weg finanziell nie unterstützen. Auch der Start in eine akademische Ausbildung ist schwer, wenn am Mittagstisch nicht über das politische Weltgeschehen debattiert wurde, wie in Akademiker*innenhaushalten - stets herrscht das Gefühl, einen Wissensvorsprünge aufholen zu müssen, auszugleichen oder an entscheidenden Stellen lieber zu schweigen.
Der Allseits versprochene Bildungsaufstieg ist mühselig, wenn bei vielen Fragen niemand in der Familie weiterhelfen kann. Das ist er übrigens für alle Beteiligten: Für die Eltern, die das Kind nicht unterstützen können und für das Kind, das trotz Fleiß und Engagement immer wieder an Grenzen stößt.
Von Chancengerechtigkeit zu sprechen, dann aber nichts für Chancengerechtigkeit zu tun - das ist der politische Anspruch anderer Parteien. Viele dort haben diese persönlichen Erfahrungen nie gemacht und blicken aus ihrer Bubble auf die Lebenslagen anderer sozialer Herkünfte.
Bildungsgerechtigkeit und Chancengerechtigkeit sind mein politischer Wertekompass. Es allen, die nach mir folgen, leichter zu machen, treibt mich an, echte, praxistaugliche politische Antworten zu finden. Über eigene Erfahrungen und mein Engagement für andere Menschen in ähnlichen Lebenslagen wurde ich politisiert.
Als Sprecherin der Studierendenvertretungen in NRW arbeitete ich an Positionen zu Themen wie Wohnungsnot, Mobilität, Qualität in Studium und Lehre, Studienbedingungen, Digitalisierung, Diversity, Nachhaltigkeit an Hochschulen und vielem mehr. Ich hatte zu unterschiedlichen Themen die Möglichkeit, in verschiedenen Ausschüssen und in Gesetzgebungsverfahren im Landtag als Sachverständige in den Ausschüssen Wissenschaft, Bauen und Wohnen und im Haushaltsausschuss Stellung zu nehmen.
Zudem habe ich viele Bündnispartner*innen auf Landesebene kennengelernt und pflege Kontakte zu Gewerkschaften, (Jugendorganisationen von) Parteien, Verbänden und NGO's.
Über die Wissenschaftspolitik führte mich irgendwann über die Landesebene mein Weg zu den GRÜNEN, für die ich mich seit rund 3 Jahren leidenschaftlich engagiere. Dieses Hobby habe ich zu meinem Beruf gemacht und wurde Geschäftsführerin der GRÜNEN im Bezirksverband Ruhr und im GRÜNEN OV Unna.
Seit November 2020 wurde ich zur Stadträtin in Dortmund - mit den Themen kommunaler Klima- und Umweltschutz, Schulpolitik und Kultur- und Sport.
Mein zweites politisches Herzensthema ist echter, konsequenter und radikaler Klimaschutz. Denn die Kluft zwischen Eingriffstiefe und Erkenntnistiefe in Bezug auf den Klimawandel wird größer. Seit Jahren werden von Wissenschaftler*innen im IPCC Warnungen ausgesprochen und über die Zeit immer weiter verschärft – erst jüngst korrigierten die Wissenschaftler*innen die kritische Marke des 1,5-Grad-Ziels ohne Kurskorrektur auf 2030. Dies sollte zu politischem Handlungsdrang und konkreten Konzepten führen.
Im politischen Kontext werden die Erkenntnisse jedoch zur Option degradiert und Ausreden vorgeschoben, warum doch lieber alles bleiben soll, wie es ist, warum die Gesellschaft noch nicht so weit ist oder dass das Warten auf neue Technologien die richtige Lösung sei, während immer weiter Treibhausgas in die Luft gepustet werden.
Daran beteiligen sich all diejenigen, die ausgerechnet dann ihre Leidenschaft für sozialpolitische Fragestellungen entdecken, wenn es um konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz geht. Die Verantwortung auf die*den Einzelne*n abzuschieben ist nicht zielführend, denn es gibt kein nachhaltiges Leben in einer nicht-nachhaltigen Welt.
Die Zielebene und die Maßnahmenebene müssen endlich politisch zusammengebracht werden.
Lasst uns also alle Hebel in Bewegung setzen, NRW jetzt klimaneutral zu machen und unseren Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen leisten. Denn NRW ist verantwortlich für ein Drittel der CO2-Emissionen in ganz Deutschland!