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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Uwe R. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Uwe R. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie sehen Sie die Fairness beim aktuellen Halb lockdown zwischen dem Schließen von pedagogisch wichtigen und bildungsrelevanten Musikschulen und deren Arbeit mit Kindern und Jugendlichen UND der nahezu uneingeschränkten Arbeitswelt von hunderten anderen Berufen? Musikschulen haben keine nachweisliche Ansteckungsgefahr. Sie machen Einzeltermine mit dem Schüler und können diese jederzeit nachverfolgen da sie offiziell angemeldet sind! Die Räume sind gross und Hygiene Konzepte machen den Unterricht sehr sicher! Tausenden von Musikern wird die Existenz immer mehr entzogen durch eine willkürlich scheinende Schließung! Wir sind schockiert über soviel Ignoranz! Andere sehr viel körpernähere Jobs werden erlaubt! Wir haben auch Kinder und Familie und leben von dieser kulturellen Arbeit! Bitte um Stellungnahme.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reitenauer,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt, sie hat uns gebeten Ihnen zu antworten.

Kunst und Kultur ist nicht nur für eine offene Gesellschaft sondern auch für Kinder und Jugendliche unverzichtbar. Sei es das Konzert, das Theaterstück oder eben auch der Musikunterricht.

Wir sehen Ihre Sorgen und Bedenken und teilen Ihren kritischen Blick darauf, dass der Bereich der Arbeitswelt zu wenig im Kampf gegen die Pandemie mitgedacht wird. Wir Grünen sind dafür, dass Homeoffice überall angeboten werden muss, dort wo nicht, müssen jetzt verpflichtende Testangebote kommen. Kontakte zu reduzieren, vor allem am Arbeitsplatz, ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Pandemie. In einer zugespitzten Lage, wie das aktuell der Fall ist, gilt unserer Ansicht nach das Gebot Kontakte zu reduzieren aber überall.

Gleichzeitig muss natürlich gelten, dass Beschäftigte oder Selbständige im Falle von Beschränkungen oder Schließungen schnelle unbürokratische Hilfe vom Staat bekommen. Wir haben uns mit mehreren Anträgen für bessere Hilfen für Solo-Selbständige und Freiberufler eingesetzt und werden das auch weiterhin tun.

Zuletzt hilft vielleicht noch das: Unseres Wissens nach dürfen jedoch Musikschulen in Baden-Württemberg im Rahmen der geltenden Kontaktbeschränkungen Unterricht bei einer Inzidenz von unter 100 wieder anbieten. Deswegen ist es wichtig, dass auch die Musikschulen über genügend Testkapazitäten verfügen, um ein sicheres Lernumfeld zu schaffen.

Viele Grüße,
Büro Göring-Eckardt

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Reithausen,

vielen Dank für ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten Ihnen zu antworten.

Das von Ihnen angesprochene Thema fällt in den Regelungsbereich der Länder, die hier teils unterschiedliche Maßnahmen ergriffen haben. Insofern können wir nur eingeschränkt Antwort geben. Unserer Kenntnis nach dürfen Musikschulen in Baden-Württemberg bis zu einer Inzidenz von 100 Musikunterricht im Präsenzunterricht anbieten.

Wir stimmen Ihnen grundsätzlich zu, dass im Wirtschaftsbereich stärkere Maßnahmen zur Beschränkung der Kontakte unternommen werden müssen, anstatt diese Verantwortung einseitig abzuwälzen. Bildung, und das schließt musische Bildung ein, ist für Kinder und Jugendliche elementar. Deshalb müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, um sicheren Unterricht zu ermöglichen. Allerdings befinden wir uns in vielen Regionen unseres Landes gegenwärtig in einer Phase der Pandemie, bei der es auf eine möglichst breite Kontaktreduzierung in allen Bereichen ankommt.

Dort, wo das aufgrund der Maßnahmen mit Schließungen von Einrichtungen und Einkommenseinbußen verbunden ist, muss es schnelle, unbürokratische Hilfe vom Staat geben. Das war in der Vergangenheit leider nicht immer der Fall, wir haben die Bundesregierung dafür immer wieder kritisiert.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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