Frage an Katrin Göring-Eckardt von Annette R. bezüglich Jugend
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
vielen Dank für Ihre persönliche Antwort, denn das ist nicht selbstverständlich.
Ihrem Argument, die religiöse Begründung sei entscheidend, kann ich nicht folgen, denn der Gesetzesentwurf sieht ausdrücklich keine Differenzierung der Motivation vor. Jegliche Motive der Eltern, ob ästhetischer oder hygienischer oder sozialer Natur (er soll aussehen wie der Vater), sollen für eine Vorhautamputation bei Jungs akzeptabel sein.
Des weiteren muss ich Ihre Kritik, ich würde Unvergleichbares miteinander vergleichen, entschieden zurückweisen.
Bis in die 10. Entwicklungswoche sehen wir alle gleich aus zwischen den Beinen. Danach differenziert sich die Spitze des Genitalhügels zur Klitoris bzw. Glans, andere Teile der Urogenitalplatte werden zur Klitorisvorhaut inkl. kleiner Schamlippen bzw der männlichen Vorhaut. Alle Teile sind integrale Bestandteile der erogensten Zone eines menschlichen Körpers.
Männer und Frauen sind eine Spezies.
Vor diesem Hintergrund muss ich Sie erneut fragen: Warum soll es legal werden, die Vorhaut von Jungs auf Elternwunsch hin zu amputieren, die kleinen Schamlippen und/oder die Klitorisvorhaut bei Mädchen jedoch nicht ( beides übrigens Eingriffe, die erwachsene Frauen aus ästhetischen oder sexualmodulatorischen Motiven hirzulande real ausführen lassen)?
Mit freundlichen Grüßen, Annette Ryll
Sehr geehrte Frau Ryll,
danke für Ihre erneute Zuschrift. Inhaltlich hat Frau Göring-Eckardt ihrer Antwort vom 17. Oktober aber nichts hinzuzufügen.
Mit vielen Grüßem,
Büro Katrin Göring-Eckardt