Sehr geehrte Frau Mast, da Sie ja die Freigabe von Cannabis befürworten, möchte ich Sie fragen, wie die Mitbürger vor ungewollten Konsum geschützt werden
Sehr geehrte Frau Mast,
die gängigste Form Cannabis zu konsumieren ist es zu Rauchen. Bei einer Freigabe darf dann im öffentlichen Verkehrsraum Cannabis geraucht werden? Muss ich dann, wenn ich einem Cannabisraucher begegne aus Eigenschutz 20m Abstand halten? Wie steht es dabei, wenn ich meine Wohnung lüfte und der Cannabisrauch eines Konsumenten zieht in meine Wohnung? Es ist schon bei Zigarettenrauch ein schwieriges Thema. Bei Cannabis denke ich verschärft sich diese Problematik. Als Politikerin sind Sie allen Mitbürgern verpflichtet, nicht nur Ihren Wählern. Ich bitte Sie das bei Ihren Entscheidungen zu berücksichtigen.
Vielen Dank
Sehr geehrter Herr W.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Wir haben uns im Rahmen des Koalitionsvertrages der Ampel-Parteien darauf verständigt, dass wir die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften einführen wollen. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet. Dazu werden derzeit erste Eckpunkte diskutiert. Dann folgt das parlamentarische Verfahren. Die spezifischen Punkte, die Sie zum Teil ansprechen müssen im weiteren Gesetzgebungsverfahren geklärt werden.
Die aktuellen Eckpunkte könnten Sie übrigens auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums nachlesen. Ich habe Sie Ihnen auch angehängt.
Untersuchungen zeigen, dass eine konstante Anzahl an Menschen in Deutschland Cannabis konsumiert; die Tendenz ist sogar steigend. Das zeigt, dass der aktuelle Weg nicht funktioniert. Wir wollen mit einer kontrollierten Abgabe in lizenzierten Geschäften auch den Schwarzmarkt zurückdrängen und dafür sorgen, dass weniger verunreinigte Substanzen unkontrolliert abgegeben werden.
Natürlich muss eine solche Legalisierung ausführlich diskutiert, gut umgesetzt und anschließend gründlich evaluiert werden. Auch die Begleitung von Informations- und Präventionskampagnen bleibt wichtig.
Freundliche Grüße
Katja Mast