Frage an Katja Mast von Friedrich S. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Mast,
am Samstag den 20. August war ich nachmittags in der Pforzheimer Innenstadt und habe am Leopoldplatz Flugblätter verteilende Wahlkämpfer der SPD angetroffen.
Da ich politisch recht gut informiert bin, habe ich gleich nach Ihnen gefragt, worauf Sie direkt auf mich zukamen und sich freundlicherweise auch gleich vorstellten. Darauf habe ich mir erlaubt Ihnen meine persönliche Einschätzung der Dinge sachlich mitzuteilen, in dem ich Ihnen sagte, dass ich der Meinung bin, dass die Parteien unseren Staat ruinieren.
Gleichzeitig habe ich versucht dies durch Fakten verbal zu belegen, indem ich u. a. darauf hinwies, dass fast die gesamten Kosten dieses Wahlkampfes über die sog. „Wahlkampfkostenpauschale“ -trotz Staatsverschuldung- vom Steuerzahler berappt werden müssen. Habe anschließend weitere „Leistungen“ der Parteien sachlich aufgeführt: Millionen Arbeitslose, billionenfache Staatsverschuldung, Abschaffung der stabilen DM, höchst unsichere Renten, beängstigende Kriminalität, zehntausende Drogentote, millionenfache Tötung werdenden Menschenlebens, „EU-Diktatur“, Pisa und und … Nach einem anschließenden sehr kurzen Dialog, sind Ihnen offenbar nicht nur die Argumente, sondern obendrein vermutlich auch noch „die Nerven durchgegangen“, indem Sie mir spontan und mit klarer Stimme sagten: „Wenn sie so unzufrieden sind, dann müssen sie halt auswandern“. Darauf haben Sie sich spontan von mir abgewandt. Meine Fragen an Sie: Raten Sie Bürgern, die aus gutem Grunde mit der derzeitigen Parteienpolitik in unserem Lande unzufrieden sind, auszuwandern? Wo steht das in ihrem Partei- oder Wahlkampfprogramm? Die größte „Partei“, ist die der Nichtwähler. Raten sie dann Millionen Menschen dazu, einfach auszuwandern? Haben Sie keine besseren Argumente mehr? Ist es Ihnen bewusst, dass Sie mich damit als Deutschen und als (seit Jahrzehnten) Steuer bezahlenden Bürger dieses Landes beleidigt haben? Ist Ihnen das gleichgültig? Kennen Sie überhaupt das deutsche Grundgesetzt? Dort steht „ … ich schwöre, dass ich meine Kraft dem deutschen Volke widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden …“ Tun das die Parteien? Wie stehen Sie zu diesem GG-Artikel? Und als letzte sachliche Frage: Wie wollen Sie (und die SPD –gilt aber auch für alle anderen-) die Arbeitslosigkeit nachhaltig senken (was Ihre Partei ja in sieben Jahren nicht geschafft hat), bei gleichzeitig offenen Grenzen? Meiner Meinung nach geht das unter diesen belastenden Voraussetzungen nicht.
Ihrer Entschuldigung und ihren Antworten sehe nicht nur ich gerne entgegen.
Mit der Ihnen gebührenden Achtung
Friedrich Schababerle
Sehr geehrter Herr Schababerle,
vielen Dank für Ihren Beitrag.
Ich erinnere mich sehr gut an unser Gespräch. Es entsprach allerdings nicht dem Wesen eines Dialogs. Leider konnten wir uns inhaltlich nicht ausführlich austauschen, da Sie eine Vielzahl von Punkten aneinander reihten, mir aber kaum Gelegenheit ließen, Ihnen zu antworten.
Meine Antwort auf Ihre Ausführungen war: „Wenn Sie das alles wirklich so negativ sehen, warum wandern Sie dann nicht aus?“, worauf Sie mit dem Satz reagierten „Damit Sie noch mehr Ausländer nach Deutschland herein lassen!“
Falls Sie meine Antwort als Beleidigung empfunden haben, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Meine Äußerung war als Aufforderung gedacht, Sie zu ermuntern auch positive Dinge über Deutschland in Ihre Aufzählung einzubringen.
Ich werde Ihnen an dieser Stelle aber auch noch einmal den Grund für meine Reaktion erklären. Es ist im Moment leider sehr in Mode geraten, unser Land von allen Seiten schlecht zu reden. So kommen wir aber nicht weiter. Sicher ist nicht alles rosig in Deutschland. Wir erleben eine Zeit großer gesellschaftlicher und politischer Umbrüche. Möchten wir jedoch, dass auch unsere Kinder den hohen Lebensstandard erfahren können, an dem wir uns heute durchaus noch erfreuen, dann müssen wir uns nach vorne wenden. Wir sollten uns vor allem darauf konzentrieren was wir in unserem Land Positives erreicht haben, und wie wir das erhalten können. Jeder Einzelne sollte dabei helfen, unseren Sozialstaat so umzubauen, dass es auch in Zukunft gerechte Chancen für alle gibt.
Sollten Sie Interesse an meinen politischen Positionen haben, so empfehle ich Ihnen meine Homepage und das beigefügte Wahlmanifest der SPD.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Katja Mast