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Frage von Jürgen G. •

Wie gedenken sie und ihre Partei die Rentenproblematik zu lösen, die ab 2025 besonders kritisch wird?

G. Schröder hat das Rentenniveau nicht nur abgesenkt, sondern zusätzlich die Rentenbesteuerung eingeführt. Vor dieser Maßnahme konnte ein(e) Rentner(in) mit ca. 65% des letzten Einkommens rechnen.
Da helfen auch die Freibeträge wenig. Viele geraten trotz Eigenheim in finanzielle Schwierigkeiten, weil die privatversichert sind und sehr hohe Beiträge zu zahlen haben.
Diese Schieflage wurde von den Koalitionen nach G. Schröder(Rot-Grün) nie behoben.
Zugegeben, mit dem Fall der Mauer hat niemand gerechnet. Unsere Mitbürger im Osten mußten natürlich mit einer Rente versorgt werden. Für mich sind weitere Rentenkürzungen / Anhebung des Renteneintrittsalters nicht akzeptabel.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter. J. G.

vielen Dank für Ihre Frage. Auch für mich kommen Rentenkürzungen oder ein Anhebung des Renteneintrittsalters nicht in Frage. DIE LINKE setzt sich im Gegensatz zu allen anderen Parteien für eine Senkung des Renteneintrittsalters ein. Wir wollen das Rentenniveau von derzeit 48,4 Prozent auf 53 Prozent anheben. Bekommen Sie die derzeitige Durchschnittsrente von ca. 1050 Euro, hätten Sie so 100 Euro mehr im Monat. Das ließe sich auch problemlos innerhalb einer Wahlperiode umsetzen und kostet Beschäftigte und Arbeitgeber vergleichsweise wenig. DIE LINKE setzt sich auch für die Abschaffung der Doppelbesteuerung der Renten ein. Und, was mir besonders wichtig ist, wir wollen eine solidarische Mindestrente von 1.200 Euro einführen, um Altersarmut effektiv zu verhindern.

Sie werden sich nun vielleicht fragen, wie wir das finanzieren wollen. Unser Rentenkonzept sieht vor, dass zukünftig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Personen wie Selbstständige, Politikerinnen, Beamtinnen oder Manager, die bisher nicht in die Rentenkasse einzahlen mussten, sollen also Beitragszahlerinnen werden. Dadurch steigen die Einnahmen, auch weil diese Personen häufig über relativ hohe Einkommen verfügen. Wir wollen die Beitragsbemessungsgrenze deutlich anheben, so dass Menschen mit hohem Einkommen mehr in die Rentenversicherung einzahlen, mittlere und untere Einkommen aber nicht höher belastet werden. So fließt mehr Geld in die Rentenkasse.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Überlegungen weiterhelfen.

Weitere Informationen zu unseren rentenpolitischen Ideen finden Sie in unserem Wahlprogramm:

https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm-2021/ 
 

Freundliche Grüße

Katja Kipping