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Frage von oliver M. •

Frage an Katja Kipping von oliver M. bezüglich Umwelt

Sollte man beim Umweltschutz nicht starkt die Bedeutung für die Beendigung von Kriegen betonen.
Thema : Abhängigkeit vom Öl.
Kein Blut für Öl - ist nicht nur ein leere Parole.
Dahinter steht sowohl Umweltschutz als auch Menschenrecht.
Leider wird dies viel zu wenig von den etablierten Parteien betont.
Vereinzelt konnte ich dies noch im Ansatz von Ihnen vernehmen.
Leider fahren noch immer zu viele Menschen zu viel mit dem Auto herum.
So lange die Abhängigkeit vom Öl derart fabrant ist und Blut daran klebt - ist diese Forderung für viele ein Hirngespinst. Doch es gibt Alternativen !
Nicht der Biosprit ist dabei die Lösung - der offenbar ebenso Existenzgrundlagen zerstörrt und viel Co2 emmitiert...sondern das verstärkte fördern alternativen Energie und vorallem deren Erforschung.
Erfindergeist sollte in diesem Land besonders belohnt werden...
Doch das komplizierte Patentrecht macht vieles vergessen.
Mir würde noch so viel mehr einfallen - doch das reicht erst einmal.
Ps: ich gehör zu den extremen spinnern die sich Anarchisten nennen.
Frieden und Freiheit - weltweit

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Miller,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht. Klima- und Energiepolitik sind stark miteinander verbunden. Die eine Seite ist, dass die Nutzung fossiler Energieträger gravierende Auswirkungen auf das Klima hat. Auf der anderen - oft noch verschwiegenen - Seite stehen die außen- und sicherheitspolitischen Folgen unserer Art der Energieversorgung. Durch die Klimafolgen unserer Energiepolitik werden Konflikte verstärkt oder sogar ausgelöst.
Auf erneuerbaren Energien aufbauende Energieversorgungssysteme bieten zur Lösung dieses Klima-Energie-Komplexes erstaunlich viele Vorteile. Sie können neben einem ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Beitrag auch einen friedenspolitischen Beitrag leisten - und das weltweit, sowohl im Norden als auch im Süden.
In den Industrieländern führt der Ausbau erneuerbarer Energien zu weniger Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Damit ist eine Abnahme von Ressourcenkonflikten verbunden. Außerdem geht mit der Entwicklung der dafür notwendigen Techniken oft ein erheblicher Innovationsschub einher. In den Industrieländern muss der Ausbau der Renewables kombiniert werden mit konsequenter Energieeinsparung, vor allem in den Bereichen Heizung und Verkehr.
In den Entwicklungsländern können funktionierende Energieversorgungssysteme unabhängig vom Vorhandensein heimischer fossiler Energieträger aufgebaut werden. Damit wird Entwicklung oft erst möglich. Dezentrale Energienetze mittels erneuerbarer Energien könnten somit den drohenden Klimawandel zumindest begrenzen.
Gute Aussichten also, wenn man es damit ernst meint und damit ernst macht und zwar auf allen Ebenen. Der ganz persönliche Wechsel zum Ökostromanbieter oder der Umstieg aufs Fahrrad sind dabei genauso wichtig wie das Energieeinspeisegesetz oder die Verstaatlichung bzw. Rekommunalisierung der Stromnetze.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping