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Frage von Felix J. •

Frage an Katja Kipping von Felix J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Kipping,

da der Astra-Impftoff ja wieder Imageprobleme hat, wollen sich ja einige Politiker (bis her habe ich nur von männlichen und älteren Politikern gehört) eine öffentliche Astra-Impfung verabreichen lassen.
Aber das ist ja an sich totaller Schwachsinn, da die Trombosen bei jungen (vorwiegend weiblichen) Menschen aufgetreten ist. Wäre es nicht für die Öffentlichkeit besser, wenn jüngere weibliche (bestenfalls bekannte) Politiker wie z.B. Sie und Frau Wissler sich impfen lassen würden?

Und in der Pressekonferenz mit Lauterbach und Spahn wurde gesagt, dass in der Prio1 stark gefährdete Menschen sind, denen man wenig Lebenszeit verlängern konnte und in Prio2 stark gefährdete Menschen sind, denen viel Lebenszeit verlängert werden könnte sind.
Ist dies nicht schon vom logischen falsch?, oder haben CDU und SPD nur ihre eigene Wählerschaft gerettet um über die Wahl zu kommen.
Hätte man nicht erst die jungen stark gefährdeten (Behinderte) retten müssen?, oder sind diese weniger Wert?

Wäre es nicht von Anfang an sinnvoller gewesen die mobilen Menschen mit vielen Zwangskontakten (Ärzte, Pfleger, und co) zu impfen?
Wenn alle Pfleger geimpft wären (deutlich weniger als Pfleger + Bewohner) hätte der Virus ja nicht mehr (ohne Eigenverschulden) eingetragen werden können.

Und wieso wird noch immer nichts im öffentlichen Nahverkehr gemacht, obwohl doch jeder Mensch mit Grundintelligenz sieht, dass dort Menschen dicht an dicht stehen, und dort der Virus sich verbreitet.

Jetzt hat sich der Virus verändert und tötet junge Menschen.
Ist das Fazit der Impfpolitik nicht:
Alte Menschen haben wenig Jahre bekommen und junge Menschen verlieren viele Jahre oder müssen lange Jahre leiden.
Die nächste Generation ist muss wieder für die alte Generation den Kopf hinhalten, obwohl doch eigentlich die nächste Generation von uns Älteren geschützt werden müsste.

Mit freundlichen Grüßen

Felix Junge

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Junge,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich finde Ihren Vorschlag, dass Imagefragen eines Impfstoffs für die Impfreihenfolge eine Rolle spielen sollten, nicht überzeugend. Die Abschätzung und Erforschung von Impfstoffrisiken ist eine wissenschaftliche Aufgabe und sollte nicht von PR-Überlegungen geleitet sein: Sachverstand, Transparenz und Überprüfung statt Stimmungs- und Meinungsmache.

Das Heraufbeschwören eines Generationenkonflikts wie Sie es tun, halte ich für grundfalsch. Selbstverständlich ist es richtig besonders vulnerable Gruppen zuerst zu impfen und das sind Menschen, die sich nicht schützen können, weil sie z.B. auf Pflegepersonal angewiesen sind. Medizinisches Personal befindet sich im Übrigen, abgestuft nach Risiko in den ersten beiden Prioritätsgruppen. Ebenso Menschen mit Behinderungen, die Sie ansprechen.

Die höhere Zahl von Erkrankungen jüngerer und mittelalter Personen liegt an der Erhöhung der Kontaktzahl durch fehlende Einschränkung in Produktion und Dienstleistungsbereichen. Hier werden derzeit eklatante Fehler gemacht, die in der Tat das Risiko von schweren Erkrankungen auch von Menschen, die nicht Risikogruppen angehören, fahrlässig in Kauf nehmen.

Ob Callcenter oder Schlachtbetrieb, ob Autofabrik oder Amazon, der Betrieb geht auch dort weiter, obwohl diese nicht essentiell nötig wäre. Nicht zuletzt deshalb sind im Berufsverkehr Busse und Bahnen zum Bersten voll.

Das ist aber kein Generationenkonflikt, sondern Ergebnis einer verfehlten Politik, die sich von mächtigen Lobbyinteressen beeindrucken lässt.

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund,

Katja Kipping