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Frage von André D. •

Frage an Katja Kipping von André D. bezüglich Gesundheit

Wieso wird in dem »Gesetz zum Schutz vor Behandlungen zur Veränderung der Unterdrückung der sexuellen Orientierung oder der selbstempfundenen ›Geschlechtsidentität‹« Homosexualität mit Gender Dysphoria vermischt? Bei Homosexualität ist der affirmative Ansatz zu begrüssen. Was denken Sie, wird passieren, wenn Personen mit Depressionen und Gender Dysphoria als einzige Option die irreversible medizinsche Veränderung nahegelegt wird? Wollen Sie solche Gesetze dann auch auf Mädchen mit Anorexia vorschreiben? Ärztinnen und Ärzte sind per Gesetz und durch den hippokratischen Eid verpflichtet Menschen zu helfen. Wie kann dies noch geleistet werden, wenn sie gleichzeitg mit diesem Gesetz verpflichtet werden, einen einen gesunden Körper eines Menschen mit Depressionen irreversibel zu verändern und diesen Menschen zu einer chronisch kranken Person zu machen (Stichwort Hormontherapie)?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Deshayes,

vielen Dank für Ihre Frage zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Schutz vor Konversionsbehandlungen. Bei allen sonstigen Differenzen und bei allen Unterschieden bei der Frage, wie dies zu erreichen wäre, teilt meine Fraktion das Ziel, pseudo-therapeutische Konversionsversuche gegenüber Schwulen, Lesben, transgeschlechtlichen und intersexuellen Personen zu unterbinden, ausdrücklich.

Ihre Fragestellung beruht auf einer Reihe unzutreffender Annahmen und Missverständnisse. Der vorliegende Gesetzentwurf der Bundesregierung verpflichtet Ärzt*innen weder zu einer bestimmten Behandlungsform, noch bedeutet das Vorliegen einer Depression, dass jegliche Erklärungen der betreffenden Person mit einem Willensmangel behaftet werden.

Der Entwurf untersagt Behandlungen, die auf die Veränderung oder Unterdrückung der sexuellen Orientierung oder der selbstempfundenen geschlechtlichen Identität gerichtet sind bei Personen, die unter 18 Jahren alt sind oder deren Einwilligung auf einem Willensmangel beruht. Mit der Behandlung von Anorexia hat all dies überhaupt nichts zu tun.

Freundliche Grüße
Katja Kipping