Frage an Katja Kipping von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Kipping.
Weshalb setzt die PDS und die Linken eher auf Umverteilung (zB.Grundeinkommen) von Oben nach Unten bzw. reich nach arm als auf mehr Beschäftigung ?
Wäre es nicht besser, man würde mehr auf Beschäftigung setzen mit fairen und anständigen Löhnen ?
Ich denke ,es wäre besser , man würde die 1Euro Jobs beseitigen.Ebenso finde ich ,man sollte 400 Euro Jobs wieder begrenzen für zB. Mütter ,Studenten , Rentner ,die nur stundenweise arbeiten können. Auch die Zeitarbeitsfirmen müsste man dazu bringen,dass sie normale faire Löhne bezahlen ,wie jede herkömmliche Firma auch nach Tarif bezahlen sollte.
Ich weiß,dass durch Technisierung Arbeitsplätze wegfallen.
Aber ich denke :
Fielen die Billiglöhne erst mal weg, so würden die arbeitenden Bürger auch mehr einzahlen in die Sozialkassen mit dem Ergebniss, dass sich die Kassen wieder füllen würden.Unsere Gesundheits und Sozialsystem hätte wieder mehr Geld und könnte besser agieren. Mehr Konsum wäre dann möglich und so würde man einen wirklichen Wirtschaftsaufschwung erhalten !!!!!!!
Bei einem wirklichen Wirtschaftsaufschwung hätte Jeder etwas davon und er käme wirklich bei Jedem an.
Des weiteren denke ich :
Je mehr Wirtschaftsaufschwung man erhält , desto mehr Beschäftigung ist möglich.Ein Wirtschaftsaufschwung vernichtet demnach keine Arbeitsplätze er erschafft sie !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Es würden dann ganz neue Berufe entstehen und das Wegfallen der Arbeitsplätze wäre aufgehalten.Dem Staat ginge es wieder besser , wie auch jedem Bürger des Landes.
Fazit:
Eine Umverteilung von Reich nach Arm ist zwar ein sehr edles Vorhaben. Am Ende jedoch entsteht kein Wirtschaftsaufschwung dadurch. Es ist nur ein weiterer Verschiebebahnhof und keine wirkliche Lösung für Deutschland.
Sehr geehrter Herr Schmitt,
ich bedanke mich für Ihre Anfrage.
Als Linke kämpfe ich sowohl für eine Umverteilung von oben nach unten als auch für Arbeitsplätze, allerdings für sinnvolle, ökologisch und sozial nachhaltige Arbeit. Wie viele der derzeitigen ökologisch und sozial unverträglichen Arbeitsplätze müssten eigentlich wegfallen? Wirtschaftsaufschwung heißt noch lange nicht, dass das Leben für die Menschen besser wird, noch dass die bedrückenden ökologischen Fragen geklärt werden.
Bedenken Sie bitte, dass Wirtschaft, auch Erwerbsarbeit, kein Selbstzweck ist, sondern den Bedürfnissen der Menschen untergeordnet ist - das gilt für alle Dimensionen menschlichen Daseins, den materiellen, ethischen, sozialen, kulturellen und ökologischen.
Die eigentliche Frage ist, wer darüber entscheidet, welche Bedürfnisse Menschen konkret haben und daraus abgeleitet, ob, was und wie zu produzieren ist. Diese Frage ist die Frage der Linken nach der Aneignung der Konsumtions- und Produktionsbedingungen - nicht die Frage nach Wirtschaftswachstum als Selbstzweck.
Auch muss ein Wirtschaftsaufschwung nicht automatisch zu einer besseren ökonomischen Situation aller Menschen führen. Das wissen Sie sicher aus den Untersuchungen, die der Frage nachgehen, wem der nunmehr wieder abflauende Wirtschaftsaufschwung in Deutschland zugute kam und wem nicht.
Ihre Gegenüberstellung (Grundeinkommen gegen mehr Arbeitsplätze) ist falsch. Es geht mir um ein Grundeinkommen und um Erwerbsarbeit, für Menschen, diese nachsuchen - allerdings um Arbeit o. g. Sinne.
Ihren Positionen zu den 1 Euro-Jobs, der Leiharbeit und zur geringfügigen Beschäftigung kann ich zustimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping