Frage an Katja Kipping von Elias K. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Kipping,
in der Schule bearbeiten wir gerade ein Projekt zum Thema "Der Trend zum Selbstversorger". Was ist Ihre Meinung dazu und welche politischen Positionen vertreten Sie und Ihre Partei zu diesem Thema?
MfG
Elias Kronthaler
Lieber E. K.,
vielen Dank für die Frage. Das Thema würde ich zwar nicht als Trend bezeichnen, schließlich ist die Idee von urban gardening - also kollektiv betriebene Gemeinschaftsgärten in der Stadt — und Kleingärten zur individuellen Selbstversorgung im Grundsatz über hundert Jahre alt. Urban Gardening in seiner heutigen Formen erlebte als soziale Bewegung in Deutschland seit den 1970er Jahren aus der Unzufriedenheit mit der Gestaltung der Städte einen Aufschwung.
Aus meiner Sicht erfüllen urbane Gärten und Schrebergärten eine wichtige Funktion bei der ökologischen Bildung und tragen zum Ernährungsbewusstsein bei. Sie sind zudem ein unverzichtbarer Erholungsraum.
Städtische Gärten leisten zudem einen wichtigen Beitrag der aktiven Stadtgestaltung durch die Einwohner*innen.
Die Bedeutung des Themas spiegelt sich auch schon lange in den Aktivitäten meiner Partei, DIE LINKE. Da wo wir wie z.B. in Berlin regieren, wurde die Stelle eines Beauftragten für Urban Gardening eingerichtet.
In Berlin setzen wir uns für den Erhalt von landwirtschaftlich genutzten städtischen und stadtnahen Flächen ein. Darüber hinaus soll mit allen Akteur*innen der städtischen Gärtner*innenszene ein gesamtstädtisches Konzept für urbane, Klein- und interkulturelle Gärten entwickelt werden.
Herzliche Grüße
Katja Kipping