Frage an Katja Kipping von Peter S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Kipping,
am 13. Mai wurden bei der Gedenkfeier der Charite Berlin und der Gedenkstätte Plötzensee die Überreste von Hingerichteten, deren Leichen an der Charité zu Versuchen genutzt wurden, beigesetzt. Es handelt sich vor allem um junge Frauen aus dem Widerstand. https://twitter.com/tobias_schulze/status/1127922152013991936
Missliebigen Menschen wurde durch das Regime die letzte Würde genommen.
Ist von Ihrer Seite als Parteivorsitzende der Die Linke eine Gedenkveranstaltung für die Opfer angedacht?
Eine öffentliche Kampagne zusammen mit der Berliner Charite als Partner würde die Bevölkerung für diese "humanitäre Katastrophe" sensibilisieren und diese abscheulichen Handlungen in das Bewußtsein der Bevölkerung rücken. Sind Sie hierzu bereit?
Werden Sie sich für ein generelles Verbot von Experimenten mit menschlichen Körperteilen, politisch und privat, engagieren?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Spee
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen. Bei der Gedenkfeier anlässlich der Bestattung der durch Hermann Stieve von im Nationalsozialismus ermordeten Häftlingen gefertigten anatomischen Präparate waren Abgeordnete von DIE LINKE, unter anderem der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Abgeordnetenhausfraktion Berlin, vertreten.
DIE LINKE wird sich selbstverständlich auch in Zukunft für ein ehrendes Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus einsetzen.
Medizinische Forschung am Menschen darf nur mit informierter Einwilligung der Betroffenen und unter strenger Abwägung von Risiken und Nutzen für die Betroffenen durchgeführt werden. Dies ist eine unwiderrufliche Folgerung aus den grausamen Medizinverbrechen im Nationalsozialismus. Dies ist für uns ethische Leitlinie allen politischen Handelns im Bereich von Medizin- und Gesundheitspolitik.
Freundliche Grüße
Katja Kipping
Weitere Fragen an Katja Kipping
Ich streite für eine sozialökologische Transformation und einen Green New Deal.
Die leitenden Grundsätze, die sie dabei hat abzuwägen haben dürfte, ist die Eindämmung der Pandemie und die Garantie der freien Wahrnehmung des Mandats auch für die Abgeordneten, die eine Impfung ablehnen.
Eine zwangsweise Impfung dürfte so verfassungswidrig sein wie die Durchführung durch Nichtmediziner rechtswidrig.
nach meinem Kenntnisstand wäre eine allgemeine Impfpflicht, bei entsprechender Ausgestaltung, durchaus verfassungskonform