Frage an Katja Kipping von Ayse A. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
1.Warum haben Sie sich ausgerechnet für DIE LINKE entschieden ?
2. Welche Vorbilder haben Sie ?
3.Wie läuft der Tagesablauf einer Politikerin?
4.Warum sind Sie Politikerin geworden?
5.Wovor haben Sie am meisten Angst?
Liebe Frau A.,
vielen Dank für Ihre Fragen, die ich sehr gern beantworte.
1.Warum haben Sie sich ausgerechnet für DIE LINKE entschieden?
Da muss ich ein wenig ausholen und zurück in meine Jugend schauen, in der ich mich immer gern eingemischt habe. Während meines Studiums in Dresden haben mich vor allem die Studienproteste geprägt. Die Erfahrung, dass Politik ständig die Rahmenbedingungen des eigenen Lebens beeinflusst, führte mich zu dem Entschluss, politisch tätig zu werden. Der Wunsch, mich nun kontinuierlich politisch zu engagieren, führte zur Kontaktaufnahme mit der PDS in Dresden. Dort brachte ich mich erst als Sympathisantin vor allem im Jugend- und Umweltbereich ein.
Damals die PDS und heute DIE LINKE stellt in meinen Augen die richtigen Fragen. Zum Beispiel: Warum können sich in einem der reichsten Länder der Welt einige Eltern nicht mal ein warmes Mittagessen für ihre Kinder leisten?
DIE LINKE kämpft für soziale Gerechtigkeit und steht für echten Wandel statt das „Weiter so“ der Regierung. Als einzige Partei stimmt sie konsequent gegen Kriegseinsätze. Sie lässt sich nicht durch horrende Unternehmensspenden beeinflussen und ist eine Partei, in der alle mitmachen können. Sie wirkt nicht nur im Parlament, sondern steht ebenso auf der Straße an der Seite sozialer Bewegungen. DIE LINKE will nicht nur verwalten, sondern verändern, deshalb habe ich mich für sie entschieden.
2. Welche Vorbilder haben Sie ?
Ich würde nicht direkt von Vorbildern sprechen, aber es gibt bestimmte Fähigkeiten von Menschen, die ich bewundere. So zum Beispiel die intellektuellen Fähigkeiten der Philosophin Frigga Haug, die es geschafft hat, Ideen von Marxismus und Feminismus zusammenzubringen.
3.Wie läuft der Tagesablauf einer Politikerin?
Meistens beginnt er sehr früh und damit, dass ich meine Tochter in den Kindergarten bringe. Dann bin ich viel unterwegs. Ein bis zwei Tage die Woche bin ich meinem Wahlkreis und Heimatstadt Dresden und treffe verschiedenste Menschen und Gruppen, deren Interessen ich in Berlin vertrete.
Während der Sitzungswochen des Bundestages bin ich natürlich vor allem dort: bereite Redebeiträge für die Debatte vor, arbeite mit anderen Abgeordneten an Anfragen und Anträgen, nehme an weiteren Sitzungen teil (Ausschuss, Fraktion, Arbeitskreise).
Schließlich bin ich als Parteivorsitzende auch in der Partei präsent: Ich beteilige mich an Debatten, diskutiere mit meinen Genoss*innen, gebe Impulse und nehme welche auf. Hinzu kommen öffentliche Auftritte.
Sie sehen also, einen gleichförmigen Tagesablauf gibt es bei mir nicht: Jede Woche wird für sich geplant. Und: Ich arbeite eng mit meinem Team zusammen, nur so sind die Aufgaben zu bewältigen.
Als Mutter ist aber auch klar: Abendtermine gibt es nicht ständig, sondern sollten die Ausnahme sein. Auch in meiner Position muss es Raum für Familienarbeit geben.
4.Warum sind Sie Politikerin geworden?
Das war nun nicht von klein auf mein Berufswunsch, sondern hat sich vielmehr so entwickelt. Wie oben bereits beschrieben, hatte ich schon immer einen Drang, mich einzumischen und meine Positionen zu vertreten. Ich wollte Dinge, die mich stören ändern und so bin ich schließlich in der Politik gelandet. Wobei ich auch betonen möchte, dass man nicht erst im Bundestag sitzen muss, um etwas zu verändern. Politisches ist auf allen Ebenen wichtig und sinnvoll.
Freundliche Grüße
Katja Kipping